Hilpoltstein (HK) Die beiden Regionalliga-Mannschaften des La Carrera TriTeams Rothsee zeigten beim zweiten Saison-Wettkampf in Lauingen erneut mannschaftliche Geschlossenheit und großen Kampfgeist.
Sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft des Hilpoltsteiner Triathlonvereins steigerten sich im Tagesverlauf und landeten jeweils auf Platz vier.
Am Samstagvormittag mussten die Athleten zunächst 750 (Damen) beziehungsweise 850 Meter (Herren) ohne Neoprenanzug im rund 22 Grad warmen Auwaldsee bei Lauingen schwimmen und direkt anschließend eine drei Kilometer lange Runde um den See laufen, wobei das komplette Team zusammenbleiben musste. Das Ergebnis dieses "Swim&Run" bildete die Grundlage für die Startreihenfolge und die Abstände zwischen den Teams für den Nachmittagswettkampf. Hier mussten die Sportler zunächst 21 (Damen) beziehungsweise 24,5 Kilometer (Herren) mit dem Rennrad fahren, bevor es auf die abschließende Laufstrecke von 1,8 beziehungsweise 2,4 Kilometer ging. Beim Zieleinlauf war dann die Zeit des vierten (Herren) beziehungsweise dritten (Damen) Mannschaftsmitglieds entscheidend für die Ligareihenfolge.
Bei den Damen hatten sich die beiden Teamchefs Willi Volk und Ingo Macher frühzeitig für die Aufstellung Julia Ramsauer, Lisa Bormann und Julia Peters entschieden. Kurzfristig meldete sich auch Theresa Wild, die noch mit den Folgen eines Radsturzes zu kämpfen hat, zumindest für den Vormittagswettkampf einsatzbereit. Ein mäßiges Schwimmen konnten die La-Carrera-Damen durch eine starke Laufleistung kompensieren und dies bedeutete nach dem Swim&Run einen guten fünften Platz. Nachmittags starteten die drei Hilpoltsteinerinnen dann ohne Theresa Wild ihre Aufholjagd und konnten bereits in der ersten von fünf Radrunden zu dem vor ihnen gestartetem Team aus Fürstenfeldbruck aufschließen, mit dem sie am Ende der Radstrecke quasi zeitgleich in die Laufschuhe wechselten. Bereits nach wenigen Metern konnten sich die drei La-Carrera-Mädels vorbeikämpfen, mussten dann am Ende der ersten von drei Laufrunden allerdings gemeinsam eine zehnsekündige Zeitstrafe wegen eines angeblichen Unterschreitens des Mindestabstandes zu einem anderen Team absitzen, was von den Kampfrichtern als illegales Windschattenfahren interpretiert wurde. Doch angespornt von der aus Sicht der Athletinnen ungerechtfertigten Strafe konnte das Team aus Fürstenfeldbruck, das während der unfreiwilligen Laufpause wieder auf Platz vier vorbeigelaufen war, durch eine Energieleistung erneut überholt werden und so erreichten die drei La Carrera-Damen ihr bisher bestes Saisonergebnis.
Die Herren traten in der Besetzung Adrian Lober, Dominik Eichl, Marius Schuhmann, Matthias Seitz und Tim Frisch an und lagen nach dem Swim&Run auf Platz fünf, wobei der Abstand zu Platz vier nur gut 30 Sekunden betrug. Team-Routinier Matthias Seitz schlug in der Pause zwischen den beiden Wettkampfabschnitten vor, anstelle der eigentlich üblichen Klickpedale ausnahmsweise Körbchenpedale zu verwenden, die er im Vorfeld extra besorgt hatte. Seine Idee dahinter war, dass sich beim Radfahren aufgrund der Ausgeglichenheit der Teams und der schwierigen Überholmöglichkeiten keine wesentlichen Veränderungen ergeben würden. Bei Nutzung von Körbchenpedalen, die man direkt mit Laufschuhen benutzen kann, erschien aber ein erheblich schnelleres Wechseln möglich. Das Team entschied sich daher einstimmig dafür, auf diese optisch antiquiert wirkenden Pedale zu setzen. In der Tat kam es auf den ersten vier der insgesamt sechs Radrunden zu lediglich geringfügigen Veränderungen, was sich in den beiden letzten Runden jedoch änderte sollte. An der Spitze des Feldes überholte Ingolstadt das lange führende Team aus Schongau. Karlsfeld konnte das Team der TSG Roth noch beim Radfahren von Platz 3 verdrängen, dicht dahinter folgten die La-Carrera-Herren auf Platz 5. In dieser Reihenfolge erreichten die Teams auch die Wechselzone, wo sich die Taktik von Matthias Seitz auszahlte. Dank der schnellsten Wechselzeit aller Teams konnten die La Carrera-Herren nicht nur das Team der TSG 08 Roth überholen, das im Vorfeld noch auf den Tagessieg spekuliert hatte, sondern auch zum Team aus Karlsfeld aufschließen. Auf den folgenden vier Runden gelang es den Hilpoltsteinern nicht mehr, sich zu verbessern. Allerdings wehrten sie den Angriff der Rother souverän ab und erkämpften so einen starken 4. Platz.
Die beiden Teamchefs Willi Volk und Ingo Macher waren sowohl mit dem Auftreten als auch dem Endergebnis beider Teams vollauf zufrieden. Insbesondere der überragende Kampfgeist beim abschließenden Lauf, bei dem beide Teams sich um einen Platz verbessern konnten zeigt den hervorragenden Mannschaftsgeist. Nach zwei von fünf Saisonwettkämpfen belegen die Damen den 6. und die Herren den 5. Tabellenplatz. Ihren nächsten Wettkampf bestreiten die beiden Regionalliga-Teams am 30. Juni in Trebgast bei Kulmbach über die Sprintdistanz, wo zugleich die Offenen Bayrischen Meisterschaften der Elite stattfinden.
Ingo Macher
