Pfaffenhofen
Erfolgreich und arbeitsintensiv

Freundeskreis der Missionsbenediktiner zieht Jahresbilanz und hat 2017 wieder viel vor

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Pfaffenhofen (SZ) Erfolgreich und arbeitsintensiv war für den Freundeskreis der Missionsbenediktiner das Jahr 2016. Da die Zahl der Aktiven aus Alters- oder Gesundheitsgründen sinkt, galt es für alle, umso kräftiger anzupacken - und so die 110,4 Tonnen Materialspenden einzuholen und versandfertig zu machen.

Zum großen Teil gingen diese Spenden zur Caritasstelle in Bydgoszcz (Bromberg) in Polen und von dort werden sie in einem Umkreis von zirka 100 Kilometern an Bedürftige weitergeleitet. Etwa fünf Tonnen wurden in die Westukraine transportiert, Renner waren hier die terminlich abgelaufenen Pkw-Verbandskästen, da durch die kriegsähnlichen Zustände im Osten der Ukraine dieses Material immer kostbarer wird.

An Einnahmen konnten im letzten Jahr 62 617,75 Euro verbucht werden, und mit 46 855 Euro wurden davon direkt Projekte vor Ort unterstützt. Größte Brocken waren dabei die Hochwasserhilfe in Simbach/Niederbayern mit 19 000 Euro, die Missionsstationen der Benediktiner in Tansania mit 4000, in Uganda mit 6000 und dem Missionsverein Schweiklberg mit 2200 Euro. Die Straßenkinder in Odessa/Ukraine erhielten 3100 Euro und die selbstständige Ukraineaktion des Mitgliedes Josef Kronauer unterstützte Bedürftige in der Westukraine mit 8305 Euro. Weitere 1500 Euro gingen an die am Down-Syndrom erkrankten Kinder in Bromberg/Polen. Aus nicht zweckgebundenen Spenden konnten an die Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" des DONAUKURIER 1350 Euro überwiesen werden. Für die Transporte einschließlich sämtlicher Nebenkosten mussten rund 12 500 Euro aufgewendet werden und für den Einkauf von Hilfsgütern waren 1630 Euro erforderlich. Neben einigen kleineren Beträgen für Haftpflichtversicherung, Anhängersteuer und Ähnliches mussten noch 922 Euro für die Bürokosten aufgewendet werden, das sind 1,5 Prozent der Einnahmen. "Kostengünstiger geht es wirklich nicht," sagt Vorsitzender Hermann Kaindl: "Um die gespendeten Waren einzusammeln, versandfertig zu bearbeiten und zu verladen war wieder eine Menge Arbeit erforderlich. Oft gingen wir dabei an die Grenze des Zumutbaren, aber letztendlich konnten wir damit vielen Not leidenden Mitmenschen helfen. Allen, die zu diesem Ergebnis beitrugen, sei deshalb ein herzliches Vergelt's Gott gesagt und bitte unterstützen Sie unsere Aktionen auch in Zukunft."

Hochinteressante Tage erlebten die Teilnehmer der Studienreise 2016 in das Riesengebirge und in das leer stehende Kloster in Beuerberg. Auch 2017 ist wieder eine Studienreise geplant, vom 27. Juni bis 1. Juli geht es nach Slowenien. Einziger Hotelstandort ist Maribor und in Tagesetappen wird mittels Seilbahn, Floßfähre, "Bummelzug" und natürlich mit dem Bus die "Untersteiermark" besichtigt. Das Programm ist auch für ältere Teilnehmer leicht bewältigbar und Auskünfte dazu gibt es bei Hermann Kaindl.

Am Mittwoch, 15. Februar, gedenkt der Freundeskreis während der Abendmesse um 18.30 Uhr seiner verstorbenen Mitglieder und Förderer. Hermine Wagner hat über Jahre Spendenmaterial in Regensburg gesammelt und zur Sammelstelle nach Pfaffenhofen gebracht, und Andreas Reisner hätte heuer seine 25-jährige Vereinszugehörigkeit feiern können. Von Anfang an hatte er sich aktiv am Vereinsleben beteiligt, sei es als langjähriger Sammler vor der Spitalkirche, aber auch beim Abladen oder zum Verpacken und Verladen war Andreas Reisner, solange es seine Gesundheit zuließ, zur Stelle. Von 2008 bis zu seinem Tod war er außerdem auch noch als Kassenprüfer tätig. Für die beiden, aber auch für alle anderen Verstorbenen des Freundeskreises, wird einmal wöchentlich in der Abtei Schweiklberg die Totenmesse gelesen. Die Jahresversammlung findet in der "Holledauer Hüttn" in Förnbach statt. Termin ist Montag, 8. Mai, 18 Uhr.

Für 2017 hat sich der Freundeskreis einiges vorgenommen. So finden wieder die Sammlungen in Münchsmünster, Moosburg, Gammelsdorf und Bruckberg statt, und jeden Tag können auch Spenden direkt bei Vorsitzendem Hermann Kaindl, Schmellerstraße 9 in Pfaffenhofen, Telefon (08 441) 33 48, abgegeben werden.

Momentan läuft die Hilfsaktion zum Erwerb eines Narkosegerätes für das Missionskrankenhaus der Benediktiner in Peramiho/Tansania. Pater Stephan, Missionsprokurator der Abtei Schweiklberg, bittet dringend um Unterstützung für dieses Projekt, denn in dem Haus wird jeder Kranke behandelt, egal ob er nun die Behandlungskosten bezahlen kann oder nicht. Von den drei vorhandenen OP-Räumen ist nur ein Raum mit einem Narkosegerät ausgestattet, und es müssen deshalb immer wieder Schwerverletzte in das 1000 Kilometer entfernte Regierungskrankenhaus in Daressalam verlegt werden. Viel zu oft passiere es, dass Patienten diesen Transport nicht überleben. Geldspenden für dieses Projekt können einbezahlt werden bei der V+R Bayern Mitte eG, IBAN DE84 7216 0818 0008 6153 57, Stichwort Tansania. Bei Beträgen über 200 Euro wird automatisch eine Spendenquittung zugesandt, bitte deshalb unbedingt die genaue Adresse auf dem Überweisungsträger angeben, bis 200 Euro Spendensumme erkennt das Finanzamt den Betrag direkt an. Barspenden können aber auch direkt bei Hermann Kaindl abgegeben werden.