Apeldoorn (DK) Schmerzhafter Jahresauftakt für Patrick Haller. Der Ingolstädter Nachwuchsradfahrer stürzte am vergangenen Wochenende im Velodrom im niederländischen Apeldoorn schwer und verletzte sich am Rücken. Der 16-Jährige bewies mit einem dritten und fünften Platz dennoch seine gute Form.
Es passierte beim Zweier-Mannschaftsfahren. Patrick Haller wollte gerade seinen Teamkollegen Manuel Pozner (Ansbach) an der Führung ablösen, als es passierte. Mit 70 Kilometern pro Stunde krachte der Ingolstädter mit voller Wucht auf die Bahn im futuristisch anmutenden Velodrom. Neben teils schweren Prellungen rammte sich das Nachwuchstalent auch unzählige Holzsplitter in den Rücken, die sich beim Sturz auf die Holzbahn lösten.
„Ich weiß gar nicht genau, wie es passiert ist. Ich habe wohl irgendwie den Lenker verrissen“, sagte Patrick Haller, der noch in den Niederlanden im Krankenhaus behandelt werden musste. „Es wurden 31 Holzteile aus seinem Rücken entfernt“, erinnert sich Vater Rolf Haller noch genau. Und gestern kamen noch weitere Splitter hinzu. Denn nachdem Patrick Haller in der Schule weiter über Schmerzen klagte, stellte ein Arzt weitere Verletzungen fest. „Jetzt geht es mir wieder recht gut. Erst hatte ich gar nicht so starke Schmerzen, aber auf der Heimreise war es dann schon ziemlich heftig“, sagte der 16-Jährige gestern. Mit einigen Tagen Pause rechnet er, um dann wieder ins Training einsteigen zu können. Übungseinheiten, die sich bereits in den Niederlanden bezahlt gemacht hatten.
Denn trotz des schweren Sturzes schafften es Patrick Haller und Pozner im Mannschaftsfahren auf den dritten Platz. Vier Runden vor Schluss führte das bayerische Duo sogar noch das Rennen an. Einen Tag zuvor wurde Patrick Haller im Punktefahren Fünfter. In jener Diszipin also, in der er der amtierende Deutsche Meister ist. Das Wochenende in Apeldoorn diente als Lehrgang der U-19-Mannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). „Er hat sich recht gut geschlagen“, stellte Rolf Haller fest. Und auch Sohn Patrick war mit seiner Leistung zufrieden: „Die Ergebnisse haben gepasst und ehrlich gesagt habe ich auch damit gerechnet, da ich in letzter Zeit gut trainieren konnte.“ Möglich habe das unter anderem auch das milde Klima gemacht, wodurch zahlreiche Ausfahrten möglich wurden. Nicht nur mit der Leistung in den Niederlanden ist Vater Rolf Haller, Teilnehmer an der Tour de France im Jahr 1980, zufrieden. „Er ist voll im Soll“, sagt er.
Als nächster Höhepunkt steht vom 23. bis 28. Januar das Berliner Sechs-Tage-Rennen an. Das Langzeitziel Patrick Hallers sind aber die Bahnweltmeisterschaften im kommenden Jahr in Südkorea. Bis dahin sind auch die Verletzungen an seinem Rücken verheilt.
