Burgheim
Erfolg für Burgheimer Burschen

Das Theaterstück "Mord im Hühnerstall" bringt die Zuschauer zum Lachen

16.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Die schöne Agathe (Tanja Pototzky, rechts) lenkt alle ab, da kann die noch schönere Sabine (Veronika Lautner) leicht schummeln. Der "Bullen-Leo" (Klaus Diepold), Karl-Josef (Dominik Mayer, Mitte) und Alfons (Johannes Mack) hoffen somit vergebens auf ihr Glück beim Flaschendrehen. - Foto: lfs

Burgheim (DK) Das Theaterensemble des Burgheimer Burschenvereins hat in den vergangenen Tagen einen großen Erfolg gefeiert. Mit dem Dreiakter "Mord im Hühnerstall" war ein Frontalangriff auf die Lachmuskeln des Publikums geplant. Um es vorwegzunehmen: Der Angriff war erfolgreich.

Bereits die restlos ausverkaufte Premiere nahm das Publikum begeistert an. Wirklich jede Pointe wurde mit lang anhaltendem Lachen oder sogar Applaus belohnt. "Das nahm meinen Akteuren die letzte Angst, und so konnten sie euch, völlig frei, einen schönen und lustigen Abend bescheren", bedankte sich der Spielleiter.

Aber der größte Dank der Theatergruppe ging an die Mitglieder des Burschenvereins. Die Aufführungen wurden begleitet von einem Heer an Helfern, die mit der Bewirtschaftung, der Platzeinweisung und vielem mehr beschäftigt waren. "Das macht schon was her, wenn sich so viele junge Burschen in weißen Hemden und Krawatte um einen kümmern", freute sich eine begeisterte Zuschauerin. Der Vorsitzende Markus Diepold hatte an alles gedacht und überließ nichts dem Zufall. Auch die Aufführungen liefen nach Maß.

Die Charaktere im Einzelnen: Der Junggeselle Alfons Zipperich, Ausnahmeschauspieler Johannes Mack in einer Paraderolle, "schuftet" tagsüber bis zur Erschöpfung als Finanzbeamter. Jede Pointe wurde von ihm professionell in Szene gesetzt. Mack spielte hier nicht nur seine Rolle, sondern auch gekonnt mit den Zuschauern. Versorgt wird er von seiner ebenfalls ledigen Schwester Lisbeth. In dieser Rolle gefiel Daniela Weigl. Spielwitz, gepaart mit Bühnenerfahrung, sind bei ihr fast schon ein Erfolgsgarant. Ein ausgesuchtes Outfit, bei dem sie sich wirklich bis zur Unterwäsche für nichts zu Schade ist, rundet die Rolle perfekt ab. Bei zwei weiblichen Feriengästen kommen Alfons und sein bester Freund Karl-Josef in den zweiten Frühling. Dominik Mayer als Karl-Josef hat eine sagenhafte Entwicklung hinter sich, sein Gesichtsausdruck kann mehr sagen als 1000 Worte. Doch die beiden Frauen, die schöne Agathe und die noch schönere Sabine, haben es nur auf das Geld der beiden liebestollen "Ladenhüter" abgesehen. Die beiden Akteurinnen Tanja Pototzky und Veronika Lautner, im wahren Leben zwei nette und charmante junge Frauen, spielen gekonnt hinterlistig und durchtrieben, müssen aber aufgrund ihrer Rollen weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben. Als Alfons und Karl-Josef endlich mit den beiden Schönen ausgehen, sitzen Lisbeth und Sophie auf der Lauer, um das Schlimmste zu verhindern. Der quirligen Susi Hudler (Sophie) sah man die Freude am Schauspiel in jeder Szene an. Bemerkenswert ist ihre Wandlungsfähigkeit. Im vergangenen Jahr noch die sexy Sekretärin, diesmal der unvorteilhaft gekleidete Trampel - in jeder Rolle gelingt es ihr ohne Mühe, den Funken überspringen zu lassen. Doch in dieser Nacht läuft einiges ganz anders als von den Beteiligten erwartet. Nach einer heftigen Auseinandersetzung im Hühnerstall bleibt eine Leiche zurück. Doch wer ist der Mörder? Und wohin mit der Leiche? Es beginnt ein furchtbarer Tag, als zwei Kommissare vor dem Hühnerstall eine Blutspur entdecken. Chris Hauber und Tobias Reichel mimen die TV-Kommissare Derrick und Klein, beide aber dabei deutlich unterfordert, hier warten größere Aufgaben. Auch der Dorfpolizist Leo Schnapper greift fachkundig in die Ermittlungen ein - ein sehr authentischer Klaus Diepold. Genial seine Parts, als trinkfreudiger "Bulle von Burgheim". Hier bekommt er schon Szenenapplaus, ohne auch nur ein einziges Wort gesagt zu haben. Das Auftauchen von Alfons' Zwillingsbruder Max trägt nicht gerade dazu bei, die Lage zu beruhigen. Als man schließlich glaubt, die Leiche sicher im Hühnerstall versteckt zu haben, nehmen die Ermittlungen eine ungeahnte Wende.

"Wir haben uns sehr gut gegenseitig die Bälle zugespielt. Die Kernszene des Stücks, wir spielen hier Flaschendrehen, musste zwar gefühlte 100-mal geprobt werden, aber es hat sich gelohnt", freute sich Mack, der als einer der Spielleiter fungierte. Veronika Lautner und Tobias Reichel standen in ihren Rollen zum ersten Mal auf der Bühne. Die schwierige Aufgabe, alle Akteure anders als sonst aussehen zu lassen, hatte Maskenbildnerin Anne Klein gemeistert. Aber damit nicht genug, übernahm sie auch noch die Aufgabe der Souffleuse.

Hervorragende Arbeit hinter den Kulissen leisteten Julian Meier und Johanna Sager. Die Illumination der Bühne gehörte ebenso zu ihren Aufgaben wie das Einspielen technischer Gags. Das wirklich erste und letzte Wort auf der Bühne hatte Daniela Weigl als Lisbeth Zipperich. "Wie im wahren Leben auch", meinte Zuschauerin Beate Kugler aus Bertoldsheim scherzhaft.