Neuburg
Erfolg durch den Glauben an sich selbst

Berufsfindungstag im Descartes-Gymnasium mit Motivator Johannes Warth

29.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr

Er wird doch nicht? Doch, Johannes Warth machte seine Ankündigung wahr - er stieg auf das von Schülern und Lehrern gehaltene Seil. Und es hielt . . . - Foto: Hammerl

Neuburg (DK) Einen Ermutiger und Motivator hatte Beratungslehrerin Andrea Edenhofer für den Auftakt des Berufsfindungstages am Descartes Gymnasium engagiert. Ein Volltreffer, denn Johannes Warth kam bestens an mit pointenreichem Vortrag und Seiltänzerkunst.

"Erfolg beginnt mit der Einstellung", bewies der 54-jährige Lebenskünstler, Schauspieler, Unternehmensberater - um nur einige seiner Berufungen zu nennen - anhand kleiner, alltäglicher Dinge. Erfolg komme von "er folgt", sei somit die logische Folge von - ja, wovon eigentlich? Das wüssten leider immer weniger Menschen. Was Warth aber sicher weiß, ist, dass derjenige, der schon am Morgen niedergedrückt und mit schlechten Gefühlen zur Arbeit schlappe (was er wunderbar auf der Bühne parodiert) Rückenschmerzen bekomme. "Das bestätigen alle Ärzte", versicherte er trocken. Ganz zu schweigen davon, dass "das, was mir morgens im Badezimmer begegnet, meinen Mitmenschen den ganzen Tag begegnet". Wer sich nicht selber sagen könne "das Beste, was den Menschen heute begegnen kann, bin ich", der solle "lieber im Badezimmer bleiben".

Schwierige Bedingungen? Gelten für ihn nicht als Entschuldigung, denn die könnten die größten Chancen sein. Wie das Oberschwäbische Schlagzeug aus Pappkarton und alten Konservenbüchsen zeigt. Schwierige Bedingungen für ein Kind aus Oberschwaben, das sich zu Weihnachten von den Eltern ein Schlagzeug gewünscht hatte. Wer Warth damit musizieren hört, kann nur noch "Wow" sagen. Er reißt einfach mit. Noch mehr mit seinen Jonglage-Kunststücken. Jonglieren beginnt mit einem Ball - was tatsächlich witzig sein kann. Das Problem mit drei Bällen und zwei Händen? Er muss einen loslassen. Auch das gelingt. Für vier Bälle gibt es keinen Spontanapplaus mehr - was er eingeplant hat. Enttäuschungen sollten nicht entmutigen, nicht immer stünden Ergebnisse in direkter Relation zum Aufwand. Der sei fürs Jonglieren mit vier Bällen schon enorm. Fünf Bälle dagegen bedeuteten den Einstieg in die Profiklasse - und vier Stunden tägliches Üben. Was er als junger Mann scheute, im fortgeschrittenen Alter aber noch zur Bühnenreife brachte, wie er unter Applaus bewies.

Den Vogel aber schoss Warth ab, als er fünf Schüler und fünf Lehrer, darunter Schulleiter Peter Seyberth, auf die Bühne holte und in Tauzieh-Stellung brachte. Da aber Schüler und Lehrer an einer guten Schule nicht gegeneinander arbeiten, sondern ein gemeinsames Ziel haben sollen, stellte er sich als solches Ziel zur Verfügung - und mitten auf das in Hüfthöhe gehaltene Seil. Die Teams hielten Stand, wenn auch mit angespannten Gesichtsmuskeln. Vertrauen, Glaube an sich selbst und "Seien Sie frohlockend" gab Warth als Erfolgsrezepte seinen Zuhörern mit auf den Weg. Der führte zunächst in 13 Gesprächsrunden mit je zwei bis sieben Ansprechpartnern aus dem jeweiligen Berufsfeld. Neun der Expertenrunden waren so gefragt, dass je zwei Gesprächsrunden stattfanden, so dass die Elftklässler in überschaubaren Gruppen von sechs bis 15 Personen alle ihre Fragen stellen konnten. Jeder der 115 Schüler besuchte zwei Gesprächsrunden seiner Wahl. Am meisten nachgefragt waren wie in den Vorjahren Medien/Journalistik/Mediendesign und Wirtschaft mit 30 beziehungsweise 28 Anmeldungen, gefolgt von Technik/Ingenieurswesen mit 26 und Psychologie mit 24 Teilnehmern. Die Schlusslichter waren Jura, Naturwissenschaften/Informatik, Ausbildung/Duales Studium sowie Kultur- und Geisteswissenschaften. Im Anschluss an die zweite Runde war in der Aula bei von Rotariern und Studienseminar gesponserten Häppchen und Getränken Gelegenheit zu weiteren Gesprächen in kleinerer Runde.