Manching (DK) Fußball-Bezirksligist SV Manching steckt in der Krise.
Die Mannschaft um Kapitän Nico Ziegler ist seit sieben Spielen ohne Sieg. Sechs Spieltage vor dem Saisonende sind die Abstiegsrelegationsplätze bedrohlich nahe gekommen. Wir sprachen mit dem Sportlichen Leiter Cenker Oguz über die schwierige Situation des Tabellenelften.
Herr Oguz, der SVM hatte sich mit zwei Niederlagen in die Winterpause verabschiedet und kassierte danach erneut vier Pleiten. Im Kellerduell gegen die SpVgg Kammerberg reichte es nur zu einem Unentschieden. Haben Sie eine Erklärung für die Ergebniskrise?
Cenker Oguz: Bestimmte Dinge laufen zurzeit einfach gegen uns. Wir haben kein Glück, sondern Pech. Hinzu kommen äußerst strittige beziehungsweise falsche Schiedsrichterentscheidungen, die uns mehrere Punkte gekostet haben. So unspektakulär lässt sich das erklären.
Was stimmt Sie zuversichtlich, dass unter Trainer Andreas Thomas die Trendwende gelingt?
Oguz: Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft passt. Da gibt es überhaupt nichts. Die Jungs bekommen im Training und in der Vorbereitung den entsprechenden Input, können diesen aber auf dem Platz nicht abrufen. Nach den Niederlagen haben sie die Schuld immer auf sich genommen. Kritik am Chefcoach gab es zu keiner Zeit.
Eine Trainerentlassung, um einen neuen Impuls zu setzen, steht also nicht im Raum?
Oguz: Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass wir uns darüber keine Gedanken gemacht haben. Meiner Meinung nach ist das nach so einer Negativserie auch legitim. Ich muss aber betonen, dass wir alle möglichen Szenarien gemeinsam mit dem Trainer durchgesprochen haben. Wir sehen jedoch keinen Anlass, irgendetwas zu verändern, weil wir Vertrauen in seine Arbeit haben und an die Mannschaft glauben.
Was passiert, wenn Manching am Doppelspieltag an Ostern wieder keinen Sieg holt?
Oguz: Wie gesagt, wir haben uns unsere Gedanken gemacht und offen über alles Mögliche gesprochen. Aber dafür hätten wir jetzt keinen Plan B in der Schublade. Ich bin aber auch überzeugt, dass es so weit nicht kommen wird. Selbst der Tabellenzweite Jetzendorf ist schlagbar. Wir müssen einfach das Momentum auf unsere Seite bringen, dann werden wir wieder erfolgreich sein. Ein Schlüsselspiel wird natürlich die Nachholpartie am Montag gegen Erding. Da sind wir zum Siegen verdammt, wenn wir uns von der gefährlichen Zone entfernen wollen.
Der Tabellenzwölfte VfB Eichstätt II spielt eine starke Rückrunde und wird wohl weiterhin punkten. . .
Oguz: Davon bin ich auch überzeugt. Deshalb müssen wir mindestens eine derzeit vor uns platzierte Mannschaft noch einholen. Mit dem FC Alte Haide, TSV Rohrbach, SV Dornach und dem FC Schwabing sind vier Teams bei drei Punkten Rückstand in Greifweite. Eine Mannschaft davon müssen wir uns halt mindestens schnappen.
Unter Umständen muss aber sogar nur der Tabellen-13. in die Relegation. Denn der bessere Tabellenzwölfte aus der Bezirksliga Nord und Ost sichert die Klasse direkt.
Oguz: Das haben wir natürlich im Hinterkopf und wir wissen, dass wir - sollten wir vom VfB Eichstätt II überholt werden - aktuell auf den SV Waldperlach bereits acht Punkte Vorsprung hätten. Auf solche Rechenspiele wollen wir uns aber erst gar nicht einlassen. Außerdem darf man Kammerberg nicht außer Acht lassen. Durch den 5:0-Sieg am Mittwoch gegen den FC Moosburg hat die SpVgg den Abstand verkürzt. Wir gehen also nicht blauäugig an die Sache heran.
Thomas hört bekanntlich im Sommer auf. Was macht die Suche nach einem Nachfolger?
Oguz: Da laufen natürlich viele Gespräche. Mit zwei, drei Personen stehen wir in engerem Kontakt. Ich denke, dass wir in dieser Angelegenheit spätestens Anfang nächster Woche entsprechende Rückmeldungen erhalten und dann für uns entscheiden werden, mit wem wir in die neue Saison starten werden.
Können Sie auch schon etwas zur Kadergestaltung für die neue Saison sagen?
Oguz: Das wird größtenteils vom neuen Trainer abhängig sein. Natürlich wird uns der eine oder andere Spieler verlassen. So steht bereits fest, dass Nico Ziegler als spielender Co-Trainer zum SV Karlshuld gehen wird.
Das Gespräch führte Norbert Dengler.
