Straubing
ERC Ingolstadt wird Dritter beim Gäubodenvolksfest-Cup

Dank 3:2 nach Penaltyschießen gegen Straubing

18.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:14 Uhr

−Foto: JT-Presse.de / Johannes Traub

Straubing (DK) Der ERC Ingolstadt hat beim Gäubodenvolksfest-Cup den dritten Platz belegt. Am Sonntagabend bezwangen die Panther im Spiel um Platz drei Gastgeber Straubing Tigers mit 3:2 (0:0, 1:2, 1:0, 1:0) nach Penaltyschießen. Matt Bailey gelang der erste Ingolstädter Treffer der Vorbereitung, Kris Foucault das Siegtor – und Torwart Jochen Reimer das kuriose „Eigentor des Jahres“. Heute reisen die Panther ins einwöchige Trainingslager nach Latsch/Südtirol.

„Unser erstes Spiel am Freitag (0:5 gegen Nürnberg, d. Red.) war Sommer-Eishockey, heute war es schon besser. Vor allem mit dem Einsatz war ich sehr zufrieden. Das war ein gutes Spiel für die Kondition“, meinte ERC-Coach Doug Shedden nach der Partie, die wegen der Wärme auf ziemlich weichem Eis stattfand. Den Turniersieg hatten sich zuvor die Grizzlys Wolfsburg durch ein 2:1 nach Penaltyschießen gegen die Nürnberg Ice Tigers gesichert. Bei den Franken verletzte sich Neuzugang Jim O‘Brien bei einem Check in die Bande und konnte nicht weitermachen.

Beim ERC war es Ville Koistinen, der nach rund 30 Minuten leicht angeschlagen in der Kabine blieb. Bis zu seinem Ausscheiden hatten sich die Panther mit den Tigers auf Augenhöhe gemessen. Ein Tor gelang ihnen dabei allerdings zunächst wieder nicht: Dustin Friesen traf den Pfosten (8.), Foucault (26.) und Mike Collins (27.) scheiterten mit ihren hochkarätigen Chancen am Straubinger Schlussmann Sebastian Vogl. Es dauerte geschlagene 38 Minuten (und inklusive der 60 vom Freitag sogar 98), ehe Shedden den ersten Ingolstädter Treffer der Saisonvorbereitung bejubeln durfte – dafür war es ein sehenswerter: Neuzugang Bailey, gemeinsam mit Hans Detsch für Petr Taticek und Jerry D‘Amigo (beide überzählig) ins Aufgebot gerückt, schloss einen Alleingang über die rechte Seite mit einem präzisen Schuss in den Winkel zum zwischenzeitlichen 1:2 ab (38.).

Genau genommen hatte kurz vorher schon ein anderer Panther getroffen – allerdings auf völlig kuriose Weise ins eigene Tor. Der ansonsten sichere Goalie Reimer war weit aus seinem Tor geeilt, um einen Straubinger Steilpass abzufangen, doch bei seinem Versuch, den Puck hinter das eigene Gehäuse zu klären, schaufelte er sich das Spielgerät unfreiwillig mitten hinein (31.). Weil es im Eishockey keine Eigentore gibt, wurde das 0:1 Marco Baßler gutgeschrieben, der als letzter Straubinger am Puck gewesen war. „Nach vier Dritteln ohne Tor habe ich mich halt bereiterklärt, den Bann zu brechen. Und es hat funktioniert“, scherzte der Unglücksrabe. „,Joker‘ wollte der Mannschaft nach so vielen torlosen Dritteln wohl Mut machen“, vermutete augenzwinkernd auch Shedden, der einen solchen Treffer „in 2000 Spielen als Trainer noch nie gesehen“ hatte.

Im Powerplay nutzte kurz darauf Sven Ziegler eine Unachtsamkeit in der ERC-Abwehr und machte den Doppelschlag der Tigers perfekt – 0:2 (32.). Es folgten ein paar orientierungslose Minuten der Panther, doch Baileys Treffer wirkte wie eine Befreiung. Nachdem David Elsner eine Vorlage Tim Wohlgemuths beinahe noch im Mitteldrittel zum Ausgleich genutzt hätte (40.), machte es kurz nach Wiederbeginn Darin Olver besser: Aus kurzer Distanz stocherte er die Scheibe zum 2:2 über die Linie (42.). Im insgesamt schwachen Panther-Powerplay scheiterte Colin Smith zudem am Pfosten (49.).

Für die Tigers hätten Stefan Loibl mit einem Lattentreffer (43.) und Antoine Laganiere in Unterzahl (53.) die Partie entscheiden können, für die Panther erneut Smith nach einem Fehlpass der Straubinger (60.). Weil beide das jedoch nicht schafften, gab es Penaltyschießen – und da hatte der ERC dank Foucaults schönem Treffer mit der Rückhand das bessere Ende für sich. „Mit zwei Toren in zwei Spielen ist natürlich keiner zufrieden, aber wir hatten zumindest viele Chancen und haben ein 0:2 aufgeholt. Es ist ein gutes Gefühl, direkt zu treffen“, meinte Bailey. Reimer hingegen kann auf weitere Tore gerne verzichten: „Das passiert mir hoffentlich nie wieder.“

 

ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Koistinen; Edwards, Sullivan; Friesen, Schütz; Pruden, Jobke – Elsner, Bailey, Wohlgemuth; Simpson, Olver, Collins; Foucault, Smith, Höfflin; Detsch, Olson, Mashinter.

Tore: 0:1 Baßler (31.), 0:2 Ziegler (32.), 1:2 Bailey (38.), 2:2 Olver (42.), 3:2 Foucault (Penalty). - Strafminuten: Straubing 12/ Ingolstadt 10. - Zuschauer: 1200. - Schiedsrichter: Rohatsch/Kohlmüller.

Alexander Petri