Ingolstadt
Er will hoch hinaus

14.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:27 Uhr

Unbeeindruckt: Sebastian Zäch stellt sich den Fragen. - Fotos: Herbert

Ingolstadt (reh) Er steht auf der einen Seite: Sebastian Zäch will neben der Ettinger Kleingartenanlage einen Hochseilgarten betreiben. Zuletzt engagierte er sich massiv, die Wogen zwischen sich und etwaigen Gegnern zu glätten. Am Samstag kamen auf Einladung 22 Bürger, um sich sein Projekt anzusehen.

Er wollte am Samstagnachmittag eigentlich schon wieder nach Hause fahren. Den ganzen Vormittag über war niemand gekommen, doch just als Sebastian Zäch sein umzäuntes Gelände abgesperrt hatte, zeigten sich die ersten Besucher, dann noch welche – am Ende waren es 22, die seinen Hochseilgarten genauer unter die Lupe genommen hatten. Der Tenor der Besucher, fast alle aus Etting, beim Anblick der fünf Kletteraufgaben in dem großen Gelände: "Ist das alles? Ich hätte mir das alles größer vorgestellt!"
 

Zäch war überrascht über die Resonanz. Er hatte alle Interessierten bei der Bürgerversammlung in Etting in sein Gelände eingeladen. "Wenn Sie wissen wollen, was da wirklich passiert, kommen Sie raus!", sagte er. Im Sportheimsaal, in der scheinbaren Höhle des Löwen, war der Erlebnispädagoge mutig aufgestanden und hatte sich das Mikrofon genommen, um einige Punkte in der fortwährenden Diskussion klarzustellen. Sein Hochseilgarten werde keine öffentliche Anlage, wie es sie beispielsweise in Beilngries gibt. Er will Teamtraining für Kleingruppen, wie Firmen oder Schulklassen anbieten. "Wenn die Anlage läuft, kommen keine 400, keine 4000 Teilnehmer", sagt Zäch. Zudem habe sein Gelände, in dem die fünf Aufgaben mittendrin abgehalten werden, die Größe von rund 40 Schrebergärten. Die Anlage werde von großen Bäumen umsäumt.

Zu dem massiven Widerstand der benachbarten Kleingärtner bekannte er: "Das kommt mir vor, als wenn mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird."

Am Ende erhielt Zäch von weit mehr als der Hälfte in dem Saal viel Applaus für seine Worte – und sogar weitere Unterstützung von Joachim Siebler, der dem örtlichen Bezirksausschuss angehört. "Ich finde die Idee gut, dort etwas für Schulen zu machen. So ein Angebot haben wir in Ingolstadt noch nicht", sagte Siebler. Er hatte die Kletteranlage bereits vor längerer Zeit besucht.