Wolnzach
"Er war schon immer a wuida Hund"

Freunde organisieren Gedenkabend für das vor 40 Jahren verunglückte Speedwayass Sepp Angermüller

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr
Josef Angermüller −Foto: Hauser

Wolnzach / Osseltshausen (WZ) Sein Tod liegt 40 Jahre zurück, seine Erinnerung ist lebendig: 1977 starb der "Speedway-Beatle" Sepp Angermüller. Verwandte, Freunde und Bekannte gedachten seiner jetzt dort, wo er beerdigt ist: in seinem Heimatort Osseltshausen.

Er war ein Mädchenschwarm mit langer, blonder Mähne und einer der besten Sandbahnfahrer Deutschlands. 1977 starb der Motorsportler aus dem kleinen Osseltshausen bei Wolnzach bei einem WM-Lauf in Italien. "Der Sepp war in den Siebzigern die bayerische Gallionsfigur des Bahnsports. Er hat mich inspiriert, deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, dass wir heute zusammen gekommen sind." Mit diesen Worten begann Karl Maier seine launige Rede im Gasthaus Siebler. Mit ihm, dem vierfachen Langbahnweltmeister, waren zuvor über zwanzig Weggefährten an das Grab ihres Idols, Konkurrenten oder auch Freundes gekommen. Hier legte Adolf Demmel, Vorsitzender des MSC Wolnzach, im Gedenken an den einstigen Clubfahrer eine Blumenschale nieder.

"Unvergesslich bleibst Du", ist auf einem in Deutschland-Farben gehaltenen Band zu lesen. Nach der stillen Andacht begaben sich die Beteiligten in das benachbarte Rudertshausen, wo für Sepp Angermüller eine Messe gelesen wurde. Beim gemeinsamen Abendessen wurde letztlich über die "gute alte Zeit" geplaudert. "Er war schon immer a wuida Hund", erinnert sich beispielsweise Gastwirt Josef Siebler: "Der war schon als kleiner Bub beim Radlfahren im Gelände immer der Schnellste und Verrückteste. Angst war für den ein Fremdwort." Auch Albert Strasser, in den Siebzigern Sepps Konkurrent, weiß das: "Unsere ersten Rad-an-Rad-Duelle trugen wir nicht auf der Sandpiste, sondern nach der Berufsschule auf öffentlichen Straßen aus. Irgendwann hat uns die Polizei dann eingebremst."

Karl Maier wiederum bedauert, dass er nie gegen Sepp Angermüller antreten durfte: "Genau in dem Jahr, in dem ich meine internationale Karriere als Rennfahrer begann, verunglückte er zu Beginn der Saison." In einem aber sind sich Hilde Werner, die das Treffen organisiert hatte, und alle anwesenden Gäste einig: "Der Sepp ist und bleibt eine Legende - einen wie ihn wird es wohl nie mehr geben."