Neuburg
Er exportiert Musik sogar bis zum Papst

Der Kreistag gratuliert Reinhardt Reißner zum 70. "Urgestein der Kreispolitik"

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Alles Gute weiterhin - Alois Rauscher (Mitte) gratulierte Reinhardt Reißner zum 70. und der Langenmosener Bürgermeisterin Mathilde Ahle zum 59. Geburtstag im Namen des Landkreises. - Foto: r

Neuburg (r) Der Kreistag gratuliert: Reinhardt Reißner feierte gestern seinen 70. Geburtstag. Pflichtbewusst nahm der CSU-Politiker an der Plenarsitzung teil und nahm die guten Wünsche seiner Kollegen entgegen.

Sitzungschef Alois Rauscher übermittelte sie im Namen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen.

In seiner humoristisch gehaltenen Ausführung erinnerte sich der Landratsstellvertreter daran, dass der Jubilar einst einige Zeit benötigt habe, bis er seine politische Richtung gefunden hatte. Reinhardt Reißner hatte seine erste Kandidatur mit den Parteifreien (Jungbürger) bestritten, später war er CSU-Kreis- und Stadtrat und Kreisvorsitzender der Union. Der Vollblutmusiker war bei der Geburt des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen dabei, am Silvestertag 1977 "marschierte" er mit seiner Blaskapelle in die Stadt Neuburg ein und "übergab" Feldkirchen - zur Eingemeindung.

Ob mit oder ohne Begleitmusik: Reinhardt Reißner hat in seinem beruflichen und politischen Leben "viele Dinge auf den Weg gebracht", das steht für Vize-Landrat Alois Rauscher fest. Er erinnerte an den Musikunterricht für Schülergenerationen, seine Rolle als "musikalischer Botschafter" von Stadt und Landkreis und an seinen ehrenamtlichen Einsatz in der Kommunalpolitik.

Anfang der 80er Jahre versuchte das "Urgestein des Kreistages" (Rauscher) mit Prof. Benno Burmeister alte Kolonistenhäuser im Donaumoos zu retten. Geblieben ist das Freilichtmuseum, eine Initiative auch von Reinhardt Reißner ebenso wie die Kreiskulturtage.

Reinhardt Reißner sagt immer seine Meinung. Wenn er sie ändert, wie beim Neubau der Realschule, dann steht er dazu. Seine Polit-Karriere wäre zweifelsohne weiter nach oben gegangen, wenn er 1981 im "Scharfen Eck" nicht wegen einer Stimme die CSU-Nominierung zum Landtagslistenkandidaten verloren hätte. "Abgehakt", sagt der 70-Jährige dazu. In die Kreispolitik will er sich weiter einmischen, "2020 ist dann Schluss."

Es müsste viel passieren, wenn er nicht fortan mit seinen Musikanten auf weite Reisen gehen würde. R.R. war in Amerika, Fernost und zweimal beim Papst. 1987 unterhielt er im verregneten Augsburg Papst Paul Johannes II. ganz allein mit der Neuburger Stadtkapelle. Nach Siebenbürgen fährt er gerne, dort hatte er Ehefrau Dietlinde kennengelernt und auf abenteuerliche Weise aus Rumänien über den Balkan nach Neuburg geholt.

Die Familie mit den Söhnen Elias (21) und Samuel (15) ist sein ganzer Stolz. Das ist auch bei der abendlichen Geburtstagsparty im Garten deutlich geworden. Wem die Feier zu groß vorkam, dem sagt er: "Das ist mir wurscht, warum soll ich nicht feiern können."