Rasch
Enzian und Erdbeeren

Immer auf der Suche nach weiteren Standbeinen für den landwirtschaftlichen Betrieb: Familie Schön aus Rasch

29.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr
  −Foto: Sturm

Rasch - Viele Landwirte schaffen sich heute weitere Standbeine und suchen so nach zusätzlichen Einnahmequellen.

Familie Schön aus Rasch in der Gemeinde Breitenbrunn hat Milchkühe, Ackerflächen und Masthähnchen, baut gelben Enzian für die Pharmaindustrie an und eröffnet an diesem Samstag ein Erdbeerfeld. Seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten führt Konrad Schön aus Rasch zusammen mit seiner Ehefrau Christine einen landwirtschaftlichen Betrieb in dem Dorf Rasch, den er von seinen Eltern Konrad und Anna übernommen hat.

Große Unterstützung in seinem Tun findet er von seinen Söhnen Maximilian und Jonas. Maximilian ist ein ausgebildeter Agrarbetriebswirt und Jonas absolviert gerade ein Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Stuttgart-Hohenheim. In den Stallungen von Konrad Schön in dem beschaulichen Dorf Rasch stehen rund 100 Rinder. Auf den zum Hof gehörenden Feldern bauen die Schöns Getreide, Raps und Mais an und jetzt sogar noch gelben Enzian. "Der ist für die Pharmaindustrie bestimmt", erzählte Konrad Schön. Verwendung finden übrigens beim gelben Enzian nur die unterirdischen Pflanzenteile wie die Wurzel. Extrakte daraus finden beispielsweise bei Entzündungen in Nase, Rachen und Bronchien Anwendung, beispielsweise bei einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Bis die Wurzel verwendet werden kann, vergeht eine lange Zeit. "Es dauert fünf Jahre, bis die Wurzel zur Herstellung pflanzlicher Arzneimittel geeignet ist", so der Landwirt, der bereits daran denkt, auch noch Arnika für pharmazeutische Zwecke anzubauen.

Junior Jonas studiert Agrarwissenschaften. Im Rahmen einer Projektarbeit hat er kalkuliert, ob ein Erdbeerfeld ein geeignetes weiteres Standbein für den konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb zu Hause wäre. Zusammen mit Vater Konrad und Bruder Maximilian kam er zu der Überzeugung, dass ein solches eine gute Ergänzung wäre. Deshalb wurde das Projekt direkt neben der Staatsstraße 2234 von Parsberg nach Breitenbrunn, zwischen den Abzweigungen Winn und Rasch, in die Tat umgesetzt. Bereits im vergangenen Jahr wurden auf einer Fläche von rund 6000 Quadratmetern an einem sonnigen Standort Erdbeerpflanzen in den Boden gebracht. Ein sonniger Standort ist deswegen wichtig, denn je mehr Sonne die Pflänzchen bekommen, umso süßer werden die Früchte. Nachdem im ersten Jahr die Blüten noch abgezwickt wurden, kann es heuer losgehen mit der Ernte der süßen Früchte.

Vor der Eröffnung des Erdbeerfeldes konnte man sich schon einmal vorab von der Qualität der Erdbeeren überzeugen, besonders auch von denen, die unter einem Flies schon erwärmt und damit früher reif wurden. Mit dabei waren neben Konrad, Maximilian und Jonas Schön noch Elias, der jüngste Spross der Familie, sowie mit dem Ehepaar Dieter und Marianne Hackenberg aus Rasch ausgesprochene Liebhaber der roten Köstlichkeit. "Erdbeerkuchen, Marmelade oder grüner Salat mit Erdbeeren schmecken uns ausgezeichnet", sagte Marianne Hackenberg und verriet ihr Lieblingsrezept für einen erfrischenden Erdbeersaft: "Erdbeeren pürieren, Limettensaft, Zucker, Apfelessig und Sprudelwasser dazugeben und das alles mit Minze, Zitronenmelisse oder Basilikum garnieren. "

Geöffnet ist das Erdbeerfeld von Montag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr. Es gibt Erdbeeren zum selber pflücken. Außerdem werden bereits gepflückte Früchte zum Kauf angeboten. Zum Schluss noch ein paar Sätze zu den betrieblichen Standbeinen der Schöns. Neben dem genannten konventionellen Betrieb sind Konrad und Maximilian Gesellschafter einer Bio-GbR. Die betreibt auf einem Acker nördlich des Dorfes Rasch einen Tierwohl-Stall für Bio-Masthähnchen. Den rund 14000 Tieren stehen ein Gebäude mit einer Länge von rund 76 Metern und einer Breite von circa 25 Metern mit vielen Fenstern an der Südseite sowie ein Freilauf und und eine moderne Futteranlage zur Verfügung.

swp