Ingolstadt
"Entscheidungen sollen mehr vor Ort getroffen werden"

Organisatorische Bündelung der städtischen Kindertagesstätten: Gemeinsame Leitungen und zusätzliche Fachkompetenz

26.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:05 Uhr
Neue Führungsstruktur: Ab September werden jeweils zwei bis drei Kitas organisatorisch zusammengefasst. −Foto: Hammer/Archiv

Ingolstadt (DK) Mit einer Veränderung in der Führungsstruktur will das Amt für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung die Qualität in den 28 städtischen Kitas weiter verbessern.

Ab September werden jeweils zwei bis drei Einrichtungen organisatorisch zusammengefasst. Maro Karmann verspricht sich von einer Bündelung der Tätigkeiten und Kompetenzen, dass die zusätzlichen vielfältigen Aufgaben der Kitas leichter bewältigt werden können: "Entscheidungen sollen mehr vor Ort getroffen werden. "

Am Beispiel von Etting verdeutlichte Karmann gestern vor der Presse die Pläne. In dem Ortsteil gibt es derzeit zwei und bald drei Kindertagesstätten. Diese werden zu einer Einheit zusammengefasst. Das heißt, es gibt für die drei Einrichtungen ab September eine Gesamtleitung, eine Verantwortliche für Eltern und Organisation sowie eine weitere für die Pädagogik. Die Gesamt- und Fachbereichsleitungen sollen sich intensiv um ihre Themen kümmern, diese in den Kitas betreuen und umsetzen. Karmann hofft, dass so die pädagogische Qualität der Arbeit in den einzelnen städtischen Kitas nicht nur gehalten, sondern weiter gesteigert werden kann und gezielter auf die Bedürfnisse der Kinder, der Eltern und des Personals eingegangen wird.

"Die pädagogische Ausrichtung der jeweiligen Kindertageseinrichtung wird sich dadurch nicht verändern", verspricht Karmann. Alle derzeit 28 städtischen Einrichtungen behalten nach seinen Worten ihren individuellen Charakter. "Für die Kinder kommt es zu keinen Veränderungen. Ihre Gruppenerzieherinnen und -erzieher sowie die Kinderpflegerinnen und -pfleger bleiben wie bisher in den Gruppen. " Auch für die Eltern bleibe der erste Ansprechpartner wie bisher üblich die Gruppenleitung in der jeweiligen Einrichtung.

Insgesamt sollen zehn Einheiten oder Cluster geschaffen werden, die jeweils zwischen 170 bis zu 280 Kinder betreuen. Alles in allem kümmern sich bei der Stadt 400 Beschäftigte um rund 2000 Kinder. Wie Karmann betont, habe man über das neue Konzept intensiv mit den Erzieherinnen gesprochen, das Interesse sei umgekehrt groß gewesen. Mit der neuen Organisation will das Amt für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung auch auf fortwährend neue Erkenntnisse in der Pädagogik und Psychologie, aber auch auf immer mehr Vorschriften, Richtlinien und Regelungen zum Beispiel im Bereich der Lebensmittelhygiene, Ernährung, Unfallverhütung, Finanzen, Elterninformationspflicht und vieles mehr reagieren. Auch auf den neuen Tarifvertrag, der unter anderem eine ständige Stellvertreterin in den Einrichtungen vorsieht, geht das Amt so ein.

Bernhard Pehl