Kipfenberg
Entscheidung vertagt

Nach der Pleite des KRC gegen Berlin ist das Meisterschaftsrennen wieder offen

22.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Kipfenberg (mrt) Einen Bundesligakampf der Extraklasse sahen die knapp 100 Zuschauer am Samstag im Kipfenberger Kegelheim. Perfekt wäre der Nachmittag gewesen, wenn am Ende der Deutsche Meistertitel nach Kipfenberg gegangen wäre. Doch der KRC unterlag in der Bundesliga Classic 200 dem SKC Kleeblatt Berlin klar mit 5964:6074.

Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen nach 50 Schub mit 553:525 Holz in Führung. Im darauf folgenden Durchgang konnten die Gastgeber auf vier Holz verkürzen. Michael Schobert wechselte mit 503 Holz gegen Christian Drache (526) die Seiten und Patrick Scholler glänzte mit starken 519 Holz gegen Enrico Brosch (503).

Auch im weiteren Verlauf konnte sich kein Team entscheidend absetzen und so blieb das Spitzenspiel auf hohem Niveau. Michael Schobert konnte sich am Ende mit starken 1013 Holz noch an Christian Drache (1006) vorbeischieben. Patrick Scholler dagegen verlor gegen den immer stärker werdenden Enrico Brosch (1026) etwas an Boden, zeigte aber mit 1011 gefallenen Kegeln ebenso eine tolle Leistung.

Auch im Mittelteil blieb das ausgeglichene Spiel auf höchstem Bundesliga-Niveau und das Kipfenberger Kegelheim bebte unter den unermüdlichen Anfeuerungsgesängen der Zuschauer. Christopher Kratz kam etwas zäh ins Spiel und gab mit 231 Holz gegen den Deutschen Einzelmeister Sven „Luis“ Tränkler (256) 25 Kegel ab. Im anderen Duell ging Manfred Hanikel mit sehenswerten 271 Holz gegen Sebastian Käfer (232) in Führung und brachte sein Team mit sechs Holz in Front.

Danach wurden die Rollen neu verteilt. Während sich Christopher Kratz mit glänzenden 283 Kegel und 514 Holz an Tränkler (515) herankämpfte, musste Manfred Hanikel (523) mit 252 Holz gegen 288 Holz von Käfer (520) die Favoritenrolle über Bord werfen.

Es waren 600 Schub gekegelt, die Berliner lagen 3060:3067 vorne und das Spektakel ging weiter. Der dritte Durchgang verlief mit 490:491 verhältnismäßig ruhig, danach ging es wieder voll zur Sache. Der fulminante Schlussspurt von Kratz 264:252 und Hanikel 270:277 verpuffte förmlich im luftleeren Raum und die „Kleeblättler“ blieben weiter mit zwei Holz in Führung. Mit einem Kraftakt konnte sich Christopher Kratz mit glänzenden 1020 Holz am schnittbesten Kegler (1017) der Liga, Sven Tränkler (1013), vorbeischieben.

Im anderen Duell führte die beste Saisonleistung von Manfred Manikel mit 1041 Holz nicht zum gewünschten Erfolg. Der vermeintlich schwächste Berliner, Sebastian Käfer, glänzte ebenfalls und übertraf seine persönliche Bestmarke mit 1042 Holz um 50 Kegel.

Es ging in die finale Runde: Während Jürgen Stahl mit 230 Holz gegen Jörg Seidel (268) den ersten Durchgang verpatzte, konnte Mario Strauß mit 264 Holz gegen Martin Heinschke (224) ausgleichen. Der nächste Durchgang sollte eine entscheidende Rolle für den Spielausgang bedeuten. In die Vollen (317:305) konnte sich das Kipfenberger Schlusspaar einen leichten Vorteil verschaffen, doch das Abräumen ging mit mageren 143:191 an die Gäste.

Das war wohl der Knackpunkt dieser hochkarätigen Begegnung. Mario Strauß hatte mit 483 Holz gegen Heinschke (461) noch leichte Vorteile, doch Jürgen Stahl konnte mit 471 Holz den Anschluss an Seidel (527) nicht halten und erstmals klaffte eine Lücke von 36 Kegeln. In der Folgezeit ging bei Mario Strauß nicht mehr viel zusammen und er gab den dritten Durchgang mit 216:242 ab.

Jürgen Stahl kam zwar besser ins Spiel, doch seine 252 Holz wehrte Seidel mit 260 Holz scheinbar locker ab. Vor dem allerletzten Durchgang lag der Tabellenführer nun mit 72 Holz zurück und Resignation machte sich im Kipfenberger Lager breit.

Die Gäste dagegen setzten sich weiter ab. Am Ende musste sich Mario Strauß mit mageren 926 Holz gegen Martin Heinschke (957) geschlagen geben. Auch Jürgen Stahl stand mit 954 Holz gegen den souverän spielenden Jörg Seidel (1030) auf verlorenem Posten. Die Berliner waren die erste Auswärtsmannschaft, der es gelang, in Kipfenberg mit 6074 Holz über 6000 Kegel zu spielen.