Neumarkt
Entscheidung mit vielen Gewinnern

Neumarkter Kreistag beschließt Neuordnung des Areals um Landratsamt, Ostendorfer-Gymnasium und Willibald-Gluck-Gymnasium

22.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Im Distler-Gebäude des alten Willibald-Gluck-Gymnasiums in Neumarkt werden nach dem Umbau das Sonderpädagogische Förderzentrum sowie der dazugehörige schulvorbereitende Kindergarten der Lebenshilfe untergebracht - Foto: W. Sturm

Neumarkt (swp) Der Neumarkter Kreistag hat am Dienstagnachmittag einstimmig grünes Licht für ein ganzes Paket von Baumaßnahmen gegeben. Mit diesem wird das Areal um das Landratsamt und das Ostendorfer-Gymnasium sowie um das alte Willibald-Gluck-Gymnasiums neu geordnet.

Ganz nebenbei wird ein Modell zur Inklusion geschaffen, das dem Landkreis gut zu Gesicht stehen und sicherlich auf viel regionale und überregionale Aufmerksamkeit stoßen wird. Die Entscheidung des Kreistages hat viele Gewinner: das Landratsamt, die Neumarkter Gymnasien, das Sonderpädagogische Förderzentrum und die Lebenshilfe Neumarkt, die Stadt Neumarkt und nicht zuletzt viele Schüler, Eltern, Lehrer sowie das Personal der Kreisverwaltungsbehörde.

Landrat Willibald Gailler (CSU) stellte denn auch fest: „Bildung genießt im Landkreis Neumarkt höchste Priorität.“ Kreiskämmerer Hans Ried und sein Mitarbeiter Markus Mederer stellten vor, um was es geht. So befindet sich das Sonderpädagogische Förderzentrum am Theo-Betz-Platz in einem Altbau, der nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entspricht. Geplant war deswegen ursprünglich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die Errichtung eines neuen Schulgebäudes für das Förderzentrum im Anschluss an die Mittelschule West in der Woffenbacher Straße. Zum Jahreswechsel entstanden neue Planungen, die jetzt bei allen Kreistagsfraktionen auf einhellige Zustimmung stießen und so auch in die Wege geleitet wurden.

Demnach werden das Förderzentrum mit seinen rund 150 Schülern sowie der dazugehörige schulvorbereitende Kindergarten der Lebenshilfe mit rund 60 Mädchen und Buben im in den 1990er Jahren sanierten Distler-Gebäude des alten Willibald-Gluck-Gymnasiums untergebracht. Das wird barrierefrei umgebaut und zeitgemäß saniert. Eine Einfachsporthalle wird gebaut. Die geschätzten Kosten liegen bei zehn Millionen Euro. Nach Abzug von Förderungen und Kostenerstattungen verbleibt für den Landkreis ein Eigenanteil von voraussichtlich fünf Millionen Euro. Das Ostendorfer-Gymnasium bekommt eine eigene Bibliothek, seine Einhäusigkeit wird durch eine bedarfsgerechte Erweiterung von Klassenzimmern zwischen den verbleibenden Bestandsgebäuden und mit der Aufgabe des dem Landratsamt nahe gelegenen „C-Baus“ hergestellt. Es ist eine Erweiterung um einen Aufenthaltsbereich für die offene Ganztagsbetreuung geplant und die Neuanlage von Freisportanlagen in Form von zwei Allwetterplätzen und einem Rasenspielfeld. Diese Maßnahmen verursachen wahrscheinlich Investitionen von drei Millionen Euro, wovon der Landkreis etwa 1,6 Millionen schultern muss. In einem zweiten Bauabschnitt soll der sogenannte B-Trakt der Schule einer Generalsanierung unterzogen werden.

Der bisherige C-Trakt, in dem sich Räume des Ostendorfer-Gymnasiums, Dienstwohnungen und die Schlosserei des Landratsamtes sowie Räume für ein Prüfteam des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth befinden, wird umgebaut, da die frei werdenden Unterrichtsräume dringend benötigte Büros für das Landratsamt werden. Der Beginn des VOF-Verfahrens für die gesamten Maßnahmen ist für Sommer geplant. Der Beginn der Teilabbruchmaßnahme des alten WGG-Gebäudes könnte in den Sommerferien 2016 erfolgen, als Baubeginn ist das Frühjahr 2017 vorgesehen. Die Fertigstellung soll im September 2018 sein. Der Altbau des Sonderpädagogischen Förderzentrums und das dazugehörige 4600 Quadratmeter große Grundstück am Tor zur Altstadt werden veräußert. Der zu erwartende Verkaufserlös soll entscheidend zur Finanzierung des Eigenanteils des Landkreises beim Bau des neuen Förderzentrums beitragen.