Klingsmoos
Entscheidung im Elfmeterschießen

TSG Untermaxfeld entthront die DJK Langenmosen und holt zum dritten Mal den Cup

30.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Donaumoos-Wanderpokalsieger 2017: die erste Vertretung der TSG Untermaxfeld. - Foto: R. Kaufmann

Klingsmoos (SZ) Natürlich hätte die DJK Langenmosen liebeng gerne den Donaumoos-Wanderpokal verteidigt. Aber daraus wurde heuer nichts. Stattdessen sicherte sich die TSG Untermaxfeld den begehrten Cup - erst zum dritten Mal in der langen Geschichte des Traditionswettbewerbs.

Also Jubel, Trubel, Heiterheit bei Erfolgstrainer Wolfgang Rückel unmittelbar nach dem Turnier? Mitnichten. "Dass wir uns nach unserem Aufstieg in der Kreisliga Ost etablieren, das zählt viel mehr", meinte der 48-Jährige trocken. So sei der Triumph nun in Klingsmoos zwar sehr schön für seine Mannschaft gewesen ("Jeder Sieg in der Vorbereitung ist gut für das Selbstvertrauen und bringt uns deshalb weiter") - aber ihm seien eben auch Dinge auf dem Platz aufgefallen, die ihm nicht wirklich gefallen hätten. Also Wolfgang Rückels Erkenntnis nach den Tagen von Klingsmoos: "Wir sind noch ein Stück weit davon entfernt, wie ich mir das vorstelle. Es gibt sehr wohl noch Kleinigkeiten, die es bis zum Punktrundenstart in zwei Wochen abzustellen gilt."

Konkret meinte er damit Situationen wie in der 42. Minute des großen Endspiels gegen die DJK Langenmosen: Alexander Mayr durfte sich da in aller Seelenruhe um seinen Untermaxfelder Gegenspieler herumdrehen und den Ball dann fulminant zum 1:1-Ausgleich in die Maschen dreschen. "So etwas ärgert mich maßlos", schimpfte Wolfgang Rückel selbst nach dem gewonnenen Finale noch: "Da fehlte ein zweiter Mann von uns, so eine Nachlässigkeit darf uns einfach nicht passieren."

Andererseits gab es von der TSG auch viel Gutes in diesem Finale zu sehen, sie war der leicht favorisierten DJK Langenmosen von Beginn an mehr als ebenbürtig. Zugegeben, das Untermaxfelder 1:0 war nur durch eine Fehlentscheidung von Schiedsrichterin Barbara Karmann möglich - die Unparteiische von der DJK Sandizell gab nach einem Foul, das Florian Wenger an Michael Beck außerhalb des Strafraums beging, fälschlicherweise einen Elfmeter - aber unverdient war die TSG-Führung durch Mathias Reiter wahrlich nicht (36.).

Nach Matthias Mayrs schon erwähntem Ausgleich musste schließlich ein Elfmeterschießen über den Sieger des Donaumoos-Wanderpokals 2017 entscheiden - und der Untermaxfelder Held hieß hierbei Dominik Zach: Den Schuss von Thomas Thurnhofer parierte er nun ebenso wie den von Matthias Mayr. Das reichte bereits, um zum dritten Mal in der eigenen Vereinsgeschichte (nach 1985 und 2005, jeweils in Langenmosen) das traditionsreiche Turnier gewinnen - vielleicht ein bisschen überraschend, aber keinesfalls unverdient. Dementsprechend euphorisch die Reaktionen im TSG-Lager, freudetrunken begruben die Sieger ihren Keeper Dominik Zach unter sich, wirkten überglücklich. Zumindest fast alle - bis auf Wolfgang Rückel, der sich eben mehr innerlich freute.

Auf der anderen Seite stand DJK-Spielertrainer Florian Wenger - und wirkte trotz der verpassten Pokalverteidigung nicht wirklich enttäuscht. "Wir mussten an diesem Sonntag zahlreiche Akteure aus den verschiedensten Gründen ersetzen, daher war ich mit unseren Auftritten im Halbfinale beziehungsweise Finale durchaus zufrieden. Wir haben stets bis zur allerletzten Minute leidenschaftlich gekämpft." Und in spielerischer Hinsicht? "Tja, da müssen wir bis zum Punktrundenbeginn schon noch einiges tun - aber das wissen wir, und das machen wir auch", so der prominente Neuzugang vom FC Ehekirchen.

Daniel Marx wirkte gestern Abend ebenfalls nicht unglücklich, denn der Neu-Spielertrainer des SV Ludwigsmoos schaffte es heuer, mit seinem Team auf Rang vier zu landen - und das als einziger B-Klassist im Starterfeld. "Über diese Platzierung dürfen wir wahrlich glücklich sein", so der langjährige Leistungsträger des BSV Berg im Gau. Kleiner Schönheitsfehler jedoch aus seiner Sicht: die klare 0:4-Pleite des SVL im Halbfinale gegen die TSG Untermaxfeld ("Ein bisschen mehr hatte ich mir da schon von uns schon erhofft.").

Auf jeden Fall ein Gewinner bei der 68. Auflage um den Donaumoos-Wanderpokal: der SV Klingsmoos. Die Weinroten glänzten heuer als vorbildliche Gastgeber - in Sachen Organisation, Bewirtung und Rahmenprogramm gab's für sie von allen Seiten nur großes Lob. "Dieses Traditionsturnier ist für uns eben immer noch etwas ganz Besonderes", so SVK-Abteilungsboss Thomas Berger: "Dementsprechend waren wir froh und stolz, dass wir es heuer ausrichten durften." Das sah man, das spürte man. Die 69. Auflage wird übrigens 2018 in Sinning ausgetragen.