Roth
Englische Gäste fühlen sich gut versorgt

Delegation aus Brentwood spult umfangreiches Besuchsprogramm ab Freundschaftsabend in Schwand

07.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

Brentwood-Besuch in Roth: Chairman Jon Cloke und Noelle Hones werden beim Freundschaftsabend von Landrat Herbert Eckstein mit fränkischen Spezialitäten beschenkt. - Foto: Klier

Roth/Hilpoltstein (HK) Ein umfangreiches Besuchsprogramm stand bei den englischen Gästen aus Brentwood bis zum Dienstag auf der Tagesordnung. Dann machte sich die Delegation des Rother Partnerlandkreises auf den Heimflug.

Ein ökumenischer Gottesdienst beim Gemeindefest in der Kirche St. Wunibald in Georgensgmünd stand am Sonntag auf dem Plan. Mit "We are glad to have you here" wurden die englischen Gäste begrüßt. Pfarrer Martin Kraus und Diakon Robert Ullinger hatten die lebenspendende Kraft des Wassers in den Mittelpunkt gestellt. "Wir schöpfen alle aus der gleichen Quelle", lautete die Quintessenz. Der Kirchenchor unter der Leitung von Florian Grieshammer begleitete die Feier, die mit dem irischen Segenswunsch endete.

Am Montag hieß es dann: "Welcome to Schwanstetten!" Im Sitzungssaal des Rathauses hieß Bürgermeister Robert Pfann seine Gäste willkommen. In humorvoller Weise stellte er seine Gemeinde mit 7400 Einwohnern vor, die 1020 Kilometer von Brentwood entfernt ist. Noelle Hones vertrat den "Borough of Brentwood", eine Art Landkreis in der Grafschaft Essex. Als vorjährige "Mayor of Brentwood", entfernt mit einem Landrat vergleichbar, beschrieb sie ihre Aufgaben, die allerdings zumeist repräsentativer Art sind. In ihrer einjährigen Amtszeit hatte sie rund 400 Termine wahrzunehmen. Oft wurde dabei Geld für wohltätige Zwecke gesammelt.

In der guten Stube der Stadt, nämlich auf dem Schwabacher Königsplatz, begann später eine zweisprachige Führung durch die Goldschlägerstadt. In den 1960er-Jahren, so erfuhr man, gab es an diesem Platz noch eine Tankstelle, denn hier war damals die Kreuzung zweier wichtiger Fernstraßen. Am Rathaus glänzte das "Goldene Dachl" mit seinen vergoldeten Dachziegeln in der Sonne. 1495 wurde die kürzlich restaurierte Stadtkirche, eine spätgotische Basilika, eingeweiht. Der dem Nürnberger Meister Michael Wohlgemuth zugeschriebene Hochaltar ist 1508 entstanden. Die schweren Hämmer in der Goldschlägerwerkstatt lassen die Kraft zehrende Arbeit erahnen, wenn das zehntausendstel Millimeter dünne Blattgold geschlagen wurde. Die sogenannte Franzosenkirche wurde 1687 von den Hugenotten gebaut.

Dann stand der traditionelle Freundschaftsabend auf dem Programm. Diesmal fand er in der Halle des 1. FC Schwand statt. Anne Klier, Vorsitzende der Brentwoodfreunde, ließ die vergangenen Tage Revue passieren und schilderte dabei ein Problem, das es in der Klosterschenke in Weltenburg gegeben hatte, nämlich unter der Vielzahl der Biersorten die richtige zu bestellen.

Chairman Jon Cloke, der Vorsitzende des englischen Freundeskreises, fügte seinen Dankesworten hinzu: "Ich bin sehr froh, wieder hier zu sein. Mit Essen, Trinken, Kultur und Sehenswürdigkeiten sind wir sehr gut versorgt worden." Jetzt kenne er sich auch mit Richard Wagners "Ring des Nibelungen" gut aus. Er lud zum Gegenbesuch in Brentwood vom 30. August bis 4. September 2018 herzlich ein.

Landrat Herbert Eckstein dankte den Organisatoren dieses Treffens für ihre umfangreiche Arbeit. Anne Klier gab den Dank umgehend an diejenigen Mitglieder des Freundeskreises weiter, die ihr zuverlässig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eckstein hatte sich an den Wunsch von Chairman Cloke erinnert, und überraschte ihn mit geräucherten fränkischen Bratwürsten.

Bürgermeister Robert Pfann betonte, er sei stolz, dass dieser Abend in seiner Gemeinde stattfinde. Er wünschte gute Heimreise und guten Appetit beim "delicious franconian food". Das gab es später in Form von Hähnchen und Spießbraten.

In adrette Trachten gekleidet erfreuten die Kinder der "Egerländer G'moi" unter der Leitung von Birgit Arlt mit zwei anmutigen Volkstänzen, die mit reichlich Applaus bedacht wurden. "Achtung! Verbeugung!", hieß es dann. Steffen Legatzki gab das Kommando zur Präsentation der ESDO-Gruppe des TSV Schwand, die diesen Gesundheits- und Selbstverteidigungssport betreibt. Die Trainer Heike und Michael Legatzki, Mitglieder des Freundschaftskreises, zeigten zusammen mit ihrem Sohn Steffen in eindrucksvoller Weise, wie man sich gegen Angreifer wehren kann.

Schließlich erinnerte Manfred Klier in einer Diaschau an die Ereignisse, die man im letzten Jahr und heuer in England und Deutschland gemeinsam erlebt hatte. Am Dienstag hieß es dann Abschied nehmen, nachdem man in München einen kurzen Stadtbummel unternommen und die Gäste zum Flug nach London Stansted begleitet hatte.