Eichstätt
Enge Partnerschaft zwischen Klinik und Ärzten

25.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:45 Uhr

Positive Bilanz zieht das Herzkatheterlabor an der Klinik Eichstätt drei Jahre nach der Eröffnung. Es sei eine "Bereicherung für die medizinische Versorgung der Region", befinden die Verantwortlichen. - Foto: oh

Eichstätt (EK) Drei Jahre nach der Eröffnung des Herzkatheterlabors in der Klinik Eichstätt zieht der Chefarzt der Medizinischen Klinik II eine positive Bilanz. Chefarzt Professor Dr. Helmut Kücherer lobte in diesem Zusammenhang die hervorragende Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort.

"Die hohe Quote an stationären Patienten mit akutem Koronarsyndrom zeigt, wie wichtig die Möglichkeit der Herzkatheteruntersuchung vor Ort für die Bevölkerung ist", beschreibt Professor Helmut Kücherer die Situation. Zum dritten Jahrestag gewährt der Internist und Kardiologe einen Einblick in die erfolgreiche Entwicklung der Kardiologieabteilung.

In dem 2007 errichteten modernen Herzkatheterlabor wurden in den vergangenen drei Jahren insgesamt über 4000 Patienten untersucht und behandelt. "Dies ist Ausdruck der hervorragenden Zusammenarbeit der Haus- und Fachärzte mit den Kliniken in Eichstätt und Kösching", erläutert der Chefarzt. Insbesondere der Anteil der Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom ist in der Klinik Eichstätt sehr hoch. Das akute Koronarsyndrom ist ein Sammelbegriff für verschiedene Phasen von akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße wie Angina pectoris und Herzinfarkt. Es ist noch immer die häufigste Todesursache in Deutschland und stellt eine lebensbedrohliche Situation dar, die schnellstmöglich stationär geklärt werden muss. Dies bestätigt auch Dr. Sigurd Eisenkeil, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Eichstätt-Ingolstadt und Vertreter der niedergelassenen Ärzte. Eisenkeil und Kücherer sind sich einig, dass eine optimale Versorgung der Patienten nur in der engen Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Haus- und Fachärzten und der Klinik möglich ist.

Die positive Entwicklung im kardiologischen Schwerpunkt ging auch mit einem Zuwachs von über 1000 Patienten jährlich im Zentrum für Innere Medizin einher. Dies bestätigt auch der Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Professor Dr. Thomas Wertgen, und ergänzt: "In enger Zusammenarbeit innerhalb der Klinik und mit den niedergelassenen Kollegen können wir gemeinsam vielen Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen helfen." Es zeigt sich, dass sich bei vielen Patienten der erste Verdacht auf eine Herzkranzgefäßerkrankung bei der Untersuchung in der Tat bestätigte. "Gerade auch die zum Teil älteren Patienten mit schwerwiegenden Risikofaktoren wie Diabetes profitieren am meisten von einem Kathetereingriff", so Professor Kücherer weiter.

Laut dem Herzkatheterbericht, der die Leistungen aller Herzkatheterlabore Deutschlands erfasst, werden deutschlandweit rund 25 Prozent der Herzkathetereingriffe an einem Patienten mit akutem Koronarsyndrom vorgenommen. Im Herzkatheterlabor der Klinik Eichstätt liegt diese Quote in den vergangenen drei Jahren deutlich höher bei etwa 45 Prozent. "Diese Quote lässt Aussagen über den Patientenstamm und die Notwendigkeit der Kathetereingriffe zu", beschreibt Kücherer die Hintergründe. "Sie zeigt, dass unsere Kathetereingriffe insbesondere bei den gefährdeten Patienten mit akutem Koronarsyndrom durchgeführt werden." Diese Patienten müssen dringend und umfassend behandelt werden. "Nach der Untersuchung und Behandlung in der Klinik ist die engmaschige Nachsorge beim niedergelassenen Arzt entscheidend für die weitere nachhaltige Genesung der Patienten", beschreibt Dr. Eisenkeil die enge Partnerschaft zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten.

"Neben der hohen Rate an Koronargefäßeingriffen sehen wir aber auch eine niedrige Komplikationsrate des Kathetereingriffes selbst", ergänzt Helmut Kücherer. Die Rate von Komplikationen während des Kathetereingriffs liegt unter dem von der bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung (BAQ) berichteten bayernweiten Vergleichswert. "Dies ist ein Indikator für die gute Qualität der Untersuchungen. Besonders bei den älteren Patienten, wo wir einen hohen Nutzen für den Krankheitsverlauf bei vertretbarem Risiko erzielen wollen, ist dies wichtig", so Professor Kücherer weiter.

Für ihn spricht die Entwicklung für sich: "Für die Patienten, die Klinik und auch für meine Person ziehe ich eine erfolgreiche und positive Bilanz aus den letzten drei Jahren. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, diese schweren Erkrankungen früher zu erkennen und zu behandeln."