Laimerstadt/Ried - Es war ein Tag, der in die Dorfchronik eingeht: Am 15. März 2020 schaffte kein politischer Vertreter aus Laimerstadt und Ried den Sprung in den Altmannsteiner Marktrat. Ein Novum in der Geschichte der Orte. Seit der Auslösung der Gemeinde Laimer stadt am 30. Juni 1978 und der Eingemeindung nach Altmannstein war immer ein Gemeinderatsmitglied im dortigen Gremium vertreten.
Für viele Bürger war das eine große Überraschung, traten doch für die Kommunalwahl aus Laimerstadt/Ried gleich drei Kandidaten an. Einer davon war Thomas Schels, der auf der Liste der CSU/PW stand. Enttäuscht darüber, dass es am Ende nicht gereicht hat, scheint der 27-Jährige nicht zu sein. Er hat einen anderen Weg in die Kommunalpolitik gefunden. Anfang Oktober wählten ihn die Laimerstädter und Rieder zu ihrem Ortssprecher. Mit 43 zu 32 Stimmen konnte er sich klar gegen seinen Kontrahenten Stefan Schmailzl durchsetzen. "Ich freue mich sehr, dass mir die Leute ihr Vertrauen geschenkt haben", sagt Schels im Gespräch mit unserer Zeitung. Das ihm entgegengebrachte Vertrauen nimmt der Rieder sehr ernst, auch die mit dem Amt verbundene Verantwortung.
Der 27-Jährige sieht sich als Sprachrohr der Laimerstädter und Rieder: "Ich will ihre Anliegen in den Marktrat bringen", betont er. Schels ist in seinen Ortsteilen gut vernetzt und weiß aus den Gesprächen mit den Einwohnern, was sie bewegt - zum Beispiel die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzepts, die Hochwassersituation oder der Radwegausbau. Auf diese und andere Themen möchte Schels im Marktrat aufmerksam machen und sich für deren Umsetzung einsetzen, auch wenn er selbst kein Stimmrecht besitzt und nur Anregungen einbringen kann.
Ein persönliches Anliegen sind ihm die Landwirte. "Die dürfen nicht vergessen werden", sagt er. Schels weiß als gelernter Landwirt, der im elterlichen Betrieb arbeitet, selbst am besten, mit welchen Sorgen und Nöten Bauern zu kämpfen haben. Deshalb findet er es umso wichtiger, für die Belange der Landwirte ein offenes Ohr zu haben und mit ihnen im Gespräch zu bleiben.
Der 27-Jährige gehört neben Markträtin Franziska Schneider (CSU/PW) zu den jüngsten Mitgliedern im Altmannsteiner Gremium. Dass er in der Kommunalpolitik bisher noch keine Erfahrungen gesammelt hat, empfindet er nicht als Nachteil. Im Gegenteil: Vielleicht könne er aufgrund seines Alters "frischen Wind und neue Ideen" einbringen.
Schels große Leidenschaft ist der Schützensport beim Schützenverein Am Limes Laimerstadt/Ried. Hier schießt er schon seit vielen Jahren aktiv im Rundenwettkampf mit, ist Fahnenträger und führte bis vor Kurzem den Verein als Schützenmeister. "Es macht mir großen Spaß", sagt er. Ebenso engagiert er sich bei der Feuerwehr Laimerstadt/Ried. Außerdem beschreibt sich der Ortssprecher als heimat- und naturverbunden. "Ich muss nicht immer weit weg reisen", sagt er. Alles, was er brauche, habe er in seiner Heimat.
DK
Xenia Schmeizl
