Pfaffenhofen
Engagement für kulturellen Schatz

Sanierung der historischen Franziskanerkrippe schreitet dank vieler Spender voran

07.12.2020 | Stand 11.12.2020, 3:33 Uhr
Die historischen Krippenfiguren der Spitalkirche, die teils über 250 Jahre alt sind, werden seit 2018 schrittweise restauriert. −Foto: HKK

Pfaffenhofen - Mit der großen Weihnachtskrippe in der Spitalkirche gegenüber der Stadtpfarrkirche verfügt Pfaffenhofen über einen außerordentlichen, lange Zeit zu wenig beachteten kulturellen Schatz.

Von der Adventszeit bis Mitte Februar werden aus einem Bestand von mehr als 180 bis zu 80 Zentimeter großen, teilweise sehr individuell gestalteten und prächtig eingekleideten Figuren und von Tieren wie Schafen, Pferden, Dromedaren und Elefanten zwölf wechselnde Krippenszenen dargestellt - von der Verkündigung an Maria durch den Engel über die Geburt Jesu und die Flucht nach Ägypten bis hin zur Hochzeit zu Kana. Nun ist es wieder so weit.

Kirche und Krippe sind Eigentum der Heiliggeist'- und Gritsch'schen Fundationsstiftung. Mit ihrer Genehmigung kümmert sich der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen (HKK) um die fachmännische Restaurierung der Figuren und Kulissen. Finanziert wird sie teilweise durch staatliche Zuschüsse von insgesamt 7000 Euro, hauptsächlich aber durch zahlreiche Spenden. Kleine und große Beträge von ungezählten Krippenfreunden summieren sich inzwischen auf gut 55000 Euro. Wie der HKK mitteilt, möchten die meisten Spender nicht, dass ihr Name veröffentlicht wird - dennoch dankt der Verein allen, die die Restaurierung finanziell unterstützen. Neben der 800-Euro-Spende der Schäffler wurden zuletzt noch 1000 Euro von der Volks- und Raiffeisenbank Bayern Mitte beigesteuert.

Der Verein berichtet zudem, was rund um die beliebte Krippe seit 2018 erreicht wurde: Das Krippenarchiv im Erdgeschoss des Spitalkirchenanbaus konnte durch Umsiedelung des Krieger- und Soldatenvereins um zwei kleine Räume erweitert werden. Die Stiftung hat Stahlschränke zur ordnungsgemäßen Aufbewahrung angeschafft, und sie bemüht sich, das passende Raumklima zu erzeugen, damit der Holzwurm und der Schimmel keine Chance mehr haben. Alle Figuren und Zubehörteile wurden von Vereinsmitgliedern inventarisiert, also fotografiert, beschrieben und nummeriert. Fast alle Wachsköpfe der Krippenfiguren hat die Fachfrau Gundelinde Asanger im Auftrag und auf Kosten der Stiftung restauriert.

Folgendes wurde zudem aus Spendengeldern finanziert: Der Holzwurm in Kulissenteilen und einigen Figuren wurde durch Begasung bekämpft. 50 Figuren sind bisher durch die Hände der Restauratorin Petra Seemann gegangen. Zwei Wächterengel sind wieder stilgerecht eingekleidet. Die Böden für die Felsenkulisse und die Palast- beziehungsweise Tempelkulisse wurden angepasst, der Rahmen für die Glasfront neu gestrichen und die Beleuchtung verbessert.

Nach der aktuellen Krippensaison werden die Arbeiten an den Figuren laut HKK fortgesetzt. Damit sie stehend aufbewahrt werden können, um die Kleidung zu schonen, sollen Sockel angeschafft werden. Danach macht sich die Restauratorin an die wertvolle Tempelkulisse, die zwar nicht mehr vom Holzwurm, aber immer noch vom Schimmel befallen ist und von der stellenweise die Farbe abblättert.

Aus diesen Gründen ist der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen weiterhin dankbar für jede noch so kleine Spende unter dem Stichwort "Krippenrenovierung" auf das Konto DE 90 721 516 50 000 000 6718.

PK