Schrobenhausen
Energiesparen für jedermann

Messe des Vereins eee lockt am Wochenende Hunderte in die Alte Schweißerei

19.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Foto: Ute de Pascale

Schrobenhausen (SZ) Wie und wo Energie gespart werden kann - die Gelegenheit, sich darüber schlauzumachen, nutzten am Wochenende Hunderte Besucher bei der Energiesparmesse. Die ging - organisiert vom Verein Energie effizient einsetzen (eee) - in der Alten Schweißerei zum zwölften Mal über die Bühne.

Bürger-Energie-Genossenschaft und Sol-Energie sind ebenso mit Ständen vertreten wie Hersteller von Fenstern, Türen und Fassaden, darüber hinaus Vertreter der Baustoffindustrie sowie aus den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär oder Photovoltaik. Energieberater geben wertvolle Tipps und auch das Thema Elektromobilität nimmt bei der Messe einen breiten Raum ein.

Zusätzliche Infos gibt's in einer ganzen Reihe von Fachvorträgen, wo beispielsweise "Die perfekte Wohnraumbelüftung", "Innendämmung, Schimmelsanierung" oder "Energieversorgung selbst gemacht" auf dem Programm stehen. Auch den einen oder anderen wertvollen Ratschlag zur Finanzierung sowie zu Förderprogrammen holen sich die Messebesucher hier. Und so richtig schön nach jugendlicher Experimentierfreude riecht es in einem Nebenraum, wo Schüler von FOS und BOS unter anderem ein "vertikales Windrad" präsentieren.

Leicht sei es nicht, immer wieder neue Themen zu bringen, sagt Carlhans Hofstetter, stellvertretender eee-Vorsitzender. Beispielsweise mit dem Thema E-Mobilität sei es dennoch gelungen. Er freue sich über die vielen Gäste, auch darüber, dass die Vorträge immer gut besucht seien, so Hofstetter.

Wie sehr es auf den Einzelnen ankommt, das versucht Bürgermeister Karlheinz Stephan, der Schirmherr der Messe, deutlich zu machen. Etwa mit der Teilnahme am überregionalen Energieeffizienznetzwerk oder dem Stadtradeln setze sich auch die Stadt für weniger Energieverbrauch ein, auch sei das erklärte Ziel, sich verstärkt zur fahrradfreundlichen Kommune zu entwickeln. Stephan blickt auch auf ein Thema voraus, das in Kürze ansteht: die Energiekarawane, die heuer durch die Stadt ziehen werde, und bei der Energieberater zu den Leuten ins Haus kommen.

Es sei ein Verdienst der Ausrichter, dass diese Messe einen festen Platz im Wirtschaftsleben des Landkreises gefunden hat, sagt stellvertretender Landrat Alois Rauscher. "Die Besucherzahlen zeigen, dass Bedarf da ist", und zwar in Zeiten von Onlineshopping und E-Commerce auch für die klassische Form der Präsentation - "eine hervorragende Plattform, auch für die Handelsbetriebe", so Rauscher. Ein wenig tiefer in den der Messe zugrundeliegenden Anlass steigt eee-Vorsitzender Peter Mießl ein. "Wenn wir weiterhin so wirtschaften wie bisher, besteht die Gefahr, dass der Golfstrom kippt." Dann sei mit einer kleinen Eiszeit zu rechnen, "und das kann relativ schnell passieren."

Gesundheitlich ein wenig lädiert habe er in den vergangenen Tagen wenig Energie gehabt - was Mießl wiederum eine gelungene Überleitung zu einem wichtigen Punkt liefert: "Aus der Schwäche heraus, kannst du nix reißen". Doch schwach sei weder die Region, noch Deutschland, noch Europa. "Aus dieser Stärke heraus müssen wir die Dinge tun, die jetzt notwendig sind", um weniger Energie zu verbrauchen. Das könne im Bereich der Mobilität, bei der Gebäudeenergie - beispielsweise mit dem Bau von Passiv-Plus-Häusern - sowie im Produktionsbereich geschehen. Mießl appelliert einerseits an die Kommunalpolitiker, mit gutem Vorbild voranzugehen, hat aber auch für die privaten Häuslebauer eine wichtige Botschaft: "Wenn du heute ein Haus baust oder sanierst, macht es gleich gescheit." Selbst als Mieter könne jeder etwas tun, zum Beispiel ökologischen Strom beziehen.