Eichstätt
Energieberater findet keine Mehrheit

Aber Gemeinden erhalten vom Landkreis Geld für Veranstaltungen mit externen Fachleuten

19.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:22 Uhr

Eichstätt (EK) Der Landkreis Eichstätt wird keinen eigenen Energieberater einstellen: Einen entsprechenden Antrag von Kreisrat Dieter Betz (SPD) hat der Kreisausschuss mit sieben zu fünf Stimmen abgelehnt. Stattdessen werden 30 000 Euro für externe Energieberatung in den Haushalt eingestellt.

Mit diesem Geld, angesiedelt im Umweltprogramm, sollen Gemeinden im Landkreis Eichstätt in diesem Jahr Veranstaltungen mit externen Fachleuten finanzieren können. Das war der Kompromissvorschlag von Landrat Anton Knapp gewesen.

Im Ausschuss wurde lange über diesen Punkt debattiert. Während Kreisräte von SPD, FW und Grünen für die neue Stelle eines „Energie-Projektmanagers“ im Landratsamt warben, waren Landrat Knapp und die CSU ganz klar dagegen. Wer immer diesen Posten bekleide, werde die vielfältigen Erwartungen für detaillierte Beratung – von Wärmedämmung über Biogasanlagen bis zu Details der Windkraft – unmöglich erfüllen können. Es gehe da in der Regel schnell „tief hinein in technische Fragen“, warnte Knapp. Auch eine spezielle „Energiesprechstunde“ zentral im Landratsamt sei wohl nicht effektiv. Pförrings Bürgermeister Bernhard Sammiller meinte dazu: „Ein Pförringer, der 50 Kilometer weit zur Beratung nach Eichstätt fährt, verbraucht ja mehr Energie, als er einspart.“ Antragsteller Betz meinte dagegen: „Die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung ist durchaus noch zu erhöhen.“

In der Kreistagssitzung am heutigen Mittwoch soll es in diesem Zusammenhang einen Bericht über die Aktivitäten des Landkreises im Rahmen der Energiewende geben: Dann wird über den Energieberater vermutlich noch einmal ausführlich diskutiert werden.

Zum Thema passte auch eine weitere Empfehlung des Kreisausschusses an den Kreistag: Der Landkreis soll sich mit 200 000 Euro am Windpark Denkendorf, nördlich von Dörndorf und Bitz, beteiligen. Dieser Park mit fünf Windrädern soll noch heuer ans Netz gehen. Der Landkreis will mit solchen Beteiligungen erreichen, dass die elektrische Energie, die er für seine eigenen Gebäude benötigt, nachhaltig erzeugt ist. Kreiskämmerer Werner Klein sagte mit Verweis auf den Windatlas für den Landkreis Eichstätt: „Denkendorf ist eine der besten Stellen, wenn nicht sogar die beste für Windkraft im Landkreis Eichstätt.“ Manuela Knipp-Lillich (Grüne) kommentierte: „Das ist das richtige Signal in die richtige Richtung.“ Klein betonte aber, es gebe bei solchen Investitionen grundsätzlich ein „unternehmerisches Risiko“: Wenn die Windgeschwindigkeit nur etwas geringer sei als prognostiziert, habe das schnell „gewaltige Auswirkungen auf die Rendite“. Der Landkreis wähle deswegen eine „Beteiligung mit Augenmaß“. Die 200 000 Euro entnimmt der Kreis direkt dem Haushalt, eine Kreditaufnahme braucht er nicht. Wenn der Wind gemäß vorliegendem Gutachten weht, erhält der Landkreis für seine Investition jährlich 6,5 Prozent Zinsen. Landrat Knapp fügte hinzu, der Landkreis sei weiterhin interessiert an der Beteiligung an Bürgerwindrädern oder kommunalen Anlagen. „Die dürfen gerne auf uns zukommen.“