Adelschlag
Energie für die Gemeinde Adelschlag auf dem Prüfstand

Konzept erstmals vorgelegt – Am 1. Juli kommen die Bürger zu Wort

10.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:03 Uhr

Adelschlag (fun) Josef Beyer und Christoph Vögerl vom Institut für Energietechnik (IfE) an der Hochschule Amberg-Weiden stellten dem Steuerkreis für die Gemeinde Adelschlag das Energiekonzept für die Gemeinde Adelschlag vor. Die Mitarbeiter des IfE präsentierten ein umfangreiches Werk, das nun die weitere Basis für die Mitarbeit der Bürger werden soll.

Dazu ist am Montag, 1. Juli, ab 19 Uhr in Pietenfeld beim Walkwirt der Auftakt mit einem Bürgergespräch vorgesehen. Dabei werden die Zahlen noch mit neuen Fakten ergänzt. Die Bürger sollen dann ihre Vorstellungen in einem Arbeitskreis einbringen und in Gruppenarbeit die Richtung vorgeben. Im Herbst ist eine weitere Versammlung zu eventuell erarbeiteten Ergebnissen vorgesehen.

Susanne Lehner, Robert Schartl und Margit Kattinger waren als externe Diskussionspartner aus dem Bereich Dorferneuerung in der Runde dabei.

Der Steuerkreis unter Bürgermeister Michael Spreng, dem dritten Bürgermeister Werner Schmelz, Bernd Fieger von der Verwaltung, Andreas Hutter und Wendelin Funk sieht als wichtigstes Ziel die Einbindung der Bürger vor, ohne deren positive Resonanz die Ziele nicht zu verwirklichen seien.

Christoph Vögerl stellte die Zahlen, die das Jahr 2011 noch beinhalten, in einem Überblick vor. Dazu gehörten auch die Energie- und CO2-Bilanz und Informationen über erneuerbare Energien in der Gemeinde. Die Zahlen sind fundiert, denn es wurde auch die Daten von Kaminkehrern und Zuschussstellen für erneuerbare Energien sowie des Stromversorgers N-Ergie eingearbeitet. Ein Wärmekataster und ein Ausblick ergänzen das 27-seitige Werk. Daraus ist auch zu ersehen, dass Adelschlag mit 54 Einwohnern auf den Quadratkilometer nicht dicht besiedelt ist. Die Bewohnerzahl ist in zehn Jahren nur um etwa sechs Prozent auf 2784 Einwohner (Stand Ende 2010) angewachsen. Bei 7,3 Millionen Kilowattstunden elektrischem Bedarf, einem Heizölbedarf von 14,3 Millionen (ebenso in KW umgerechnet) und einem Biomasseverbrauch von 13,353 Millionen KW ergibt sich ein Gesamtverbrauch von 36,2 Millionen KW. Interessant ist dabei der Verbrauch von nahezu 5400 Ster Holz und 1039 Tonnen Hackschnitzel sowie 340 Tonnen Holzpellets – zum Teil aus den Wäldern der Gemeinde und der anderen Waldbesitzer. Die Gemeinde selbst hat einen Verbrauch an Wärme und Strom von knapp einer Million KW. Bei der Fotovoltaik wurden folgende Zahlen erhoben: Die Anlagen auf Dächern haben eine Nennleistung von knapp zwei Millionen KW, auf Freiflächen von 850 KW. Die neuen Anlagen an der Fasanerie und Adelschlag Süd an der Bahnlinie werden diese Zahl jedoch noch massiv erhöhen.

Auf Dächern sind bereits über 1500 Quadratmeter Kollektorfläche vorhanden. Energieholz erbringt über 13 Millionen KW-Stunden. Das Wärmekataster zeigt im Überblick nur wenige Möglichkeiten, ein Wärmenetz zu errichten.

An Biogasnutzungsmöglichkeiten werden 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgewiesen. Im Gemeindebereich ist aber derzeit eine solche Nutzung nicht in Sicht. Bei Windkraft muss die Gemeinde das Potenzial noch erarbeiten.

Die Auftaktveranstaltung in Pietenfeld soll zum Einstieg in Details dienen. Projekte sind von den Ambergern bereits anvisiert. Die Gemeinde selbst will ihre Energie- und CO2-Bilanz verbessern. Die Mitarbeiter des IfE werden dazu weitere Unterstützung leisten.