Wolnzach
Energie für 5000 Haushalte

04.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:40 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Die Wände für die Siloboxen stehen schon. Dass die Bioerdgasanlage, die auf sieben Hektar bei Oberlauterbach gebaut wird, im Zeitplan ist, stand im Zentrum des ersten „Baustellenfrühschoppens“ am Sonntag. Über 100 Interessierte stellten dabei viele Fragen zum 20-Millionenprojekt.

Vor über 15 Jahren hat Alois Widmann bei der Firma Högl gejobbt. Und er erinnert sich noch gut an eine Vision, die Franz Högl senior damals schon hatte: „Dass wir Hopfenpflanzer mit unserem Rebenhäcksel nichts anfangen können und dass das als Abfallprodukt gilt, das hat ihm nie gefallen.“ Heute setzen Högls Sohn Franz und Tochter Rita seinen Traum bei Wolnzach in die Tat um: Die Högl Kompost GmbH ist Mitgesellschafter der Bioerdgas Hallertau GmbH, die etwa einen Kilometer hinter dem 200-Seelen-Dorf Oberlauterbach zusammen mit der HVG Hallertau – für sie war am Sonntag Erich Lehmair vertreten – und e.on die „Bioerdgasanlage Hallertau“ errichtet.

Nun ist Alois Widmann Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Wolnzach und als solcher war er Hauptorganisator eines ganz besonderen Frühschoppens am Sonntag: Alle Interessierten waren auf die Baustelle der Bioerdgasanlage eingeladen, die übrigens derzeit größte im gesamten Gemeindebereich Wolnzach: Auf dem rund sieben Hektar großen Areal an der Staatsstraße zwischen Oberlauterbach und Oberempfenbach hat sich seit Baubeginn im November einiges getan.

Was, das erläuterte Franz Högl den Frühschoppengästen, deren Besuch ihn ob des ungastlichen Wetters besonders freute: „Wir hätten mit so vielen Leuten gar nicht gerechnet“, meinte er im Nachhinein. „Aber das zeigt doch wieder einmal, wie sehr die Leute hinter diesem Projekt stehen.“ Einem Projekt, das insgesamt rund 25 Millionen Euro kosten wird und aus Hopfenrebenhäcksel sowie Ganzpflanzen, Mais und Gras bei laufendem Betrieb rund 1000 Kubikmeter Bioerdgas pro Stunde produzieren soll. „Energie“, erklärte Franz Högl am Sonntag, „die für 5000 Haushalte reichen wird“.

Die Baustelle sei „absolut im Zeitplan“: Die Wände für die Siloboxen werden gerade errichtet, schon mit der diesjährigen Hopfenernte, so Högl, können die ersten Häcksellieferungen angenommen werden, im kommenden Jahr soll der Betrieb dann „voll losgehen“.

Dass am Sonntag Waldnachbarn, Landwirte sogar aus der weiteren Umgebung und viele Bürger gekommen waren, wertet Franz Högl als Zeichen: „Wir sind hier am richtigen Ort und auf dem richtigen Weg.“