Wolnzach (WZ) Die Klinke in die Hand geben sich hochklassige Künstler ganz unterschiedlicher Couleur am langen Oktoberwochenende und vereinen bayerische Tradition und Humor, keltischen Folk und Klassik bei "Wolnzach klingt". Das Besondere: Alle drei Konzerte haben irgendwie Wolnzacher Wurzeln.
"Das ist wirklich einmalig", freut sich Kulturreferentin Astrid Elender, dass dieses musikalische Wochenende in der Volksfesthalle überhaupt zustande kommt - und wertet die Zusage der zahlreichen Künstler als Zeichen: dafür, dass der Markt einen guten Namen als Veranstaltungsort hat. Und daher rührt auch die Idee für das Kulturwochenende "Wolnzach klingt": Beflügelt von der gigantischen Resonanz aus dem Jubiläumsjahr "1200 Jahre Wolnzach", das mit seinen Kulturangeboten begeisterte, wolle man daran anschließen - und das Rezept beibehalten. Die Grundzutaten beschreibt Bürgermeister Jens Machold so: hochklassige Künstler mit einem besonderen Faible für Bayern, die Holledau und Wolnzach im Speziellen.
Und dieses Faible für Wolnzach war es auch, das die Terminpläne der Künstler heuer durchkreuzt hat, wobei es keiner großen Überredungskunst für eine Zusage bedurfte: "Dass ein so kleiner Ort wie Wolnzach so etwas überhaupt auf die Beine stellt - meine größte Hochachtung", sagt einer, der sich auskennt. Christoph Bühring-Uhle vom Label BSC Musik ist Profi in der Musikszene; er steht für die Bands des Bavaria-Vista-Club, die mit ihrem Dokumentarfilm einen immensen Erfolg feierten - der Streifen war gar der erfolgreichste deutsche Dokumentarfilm des Jahres 2015 in den bayerischen Kinos. Ein Konzert an einem Ort wie Wolnzach - das passt laut Bühring-Uhle genau zu dem, wofür Bavaria Vista steht: für ehrliche Musik und Spaß am Leben. Bavaria-Vista-Clubatmosphäre wird den ersten Veranstaltungstag bei "Wolnzach klingt" bestimmen, denn am Samstag, 1. Oktober, spielen Sauglocknläutn, Oansno und Irxn auf. Letztere stehen für die Wolnzacher Komponente: Irxn-Gitarrist Reinhold Alsheimer lebt hier.
Der Sonntag bringt die große Bühne in den kleinen Markt - auch das ist nur durch Beziehungen möglich. Denn die Musiker des Münchner Gärtnerplatztheaters sind gefragt, dennoch haben sie gerne den 2. Oktober für Wolnzach freigehalten. Grund: Zwei von ihnen - der Posaunist Fritz Winter junior und sein Schwager, der Cellist Clemens Weigel - sind Musikerkollegen und feste Mitglieder des Ensembles. Winter war es auch, der das eigentlich Unmögliche möglich gemacht hat, schon wieder: Bereits zum Jubiläumsjahr "1200 Jahre Wolnzach" begeisterte das Gärtnerplatz-Ensemble bei seinem Klassik-Open-Air, das Konzert am 2. Oktober soll an diesen Erfolg anschließen. "Wir sind sehr stolz, so ein Ensemble in Wolnzach präsentieren zu können", so Andrea Wagner und Michaela Eisenmann vom Marktservice, bei dem die organisatorischen Fäden zusammenlaufen. Ein Eckpfeiler des Wolnzacher Kulturlebens rundet das lange Wochenende ab: Die Marktkapelle unter Leitung von Hans-Heiner Bettinger steht nicht nur für tiefe Ortsverbundenheit, sondern gleichermaßen für höchste musikalische Ansprüche in allen Facetten der Blasmusik. Der Montag als Feiertag soll das Musikwochenende mit einem gemütlichen Weißwurstfrühschoppen abschließen. Der Eintritt dazu ist frei.
Für Samstag und Sonntag läuft der Vorverkauf bereits auf Hochtouren, die Tickets sind im Marktservice, bei Schreibwaren Bäck, in Claudias Shop und in der Buchhandlung Kawasch zu haben. Das Einzelticket für den Bavaria-Vista-Abend von 18 bis 22 Uhr, kostet 25 Euro, der Klassik-Sonntag von 18 bis 22 Uhr kostet Euro; das Kombiticket für beide Veranstaltungen gibt es für 35 Euro.
