Gaimersheim
Endlich wieder Livemusik

Gaimersheimer Blaskapelle drückt mit Konzert ihre Lebensfreude in dieser außergewöhnlichen Zeit aus

21.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:31 Uhr
Konzertgenuss mit Abstand: Die Gaimersheimer Blaskapelle gab das erste Konzert seit der Corona-Zwangspause. −Foto: Halsner

Gaimersheim - "Das tut der Seele gut!" So urteilten die Besucher des Konzerts der Gaimersheimer Blaskapelle, das kürzlich in der Aula der Mittelschule stattgefunden hat. Erklang doch nach so langer Zeit endlich wieder wohltuende Blasmusik.

 

Alle Gäste spendeten bereits viel Applaus, nachdem das Eröffnungsstück verklungen war. "Euphoria" lautete der Titel des Lieds. Passender könnte ein Konzert in diesen Zeiten kaum eröffnet werden. "Nach der langen Corona-Zwangspause sind die Musikanten glücklich, wieder für die Besucher spielen zu dürfen", sagte Silvia Halsner in ihrer Begrüßungsansprache. Das aus dem griechischen stammende Wort "Euphoria" bezeichne ein Gefühl des Wohlbefindens, der Lebensfreude und einer allgemeinen Hochstimmung. Damit die passende Einstimmung auf einen schönen Konzertabend.

Unter dem Motto: "Die gute alte Zeit - oder geht's a so guad weiter heid?" fanden sich anschließend aktuelle Blasmusikarrangements zum Beispiel die "Beziehungskistl-Polka", die mit anderen Worten so umschrieben wurde: "Ich und sie und des Drumrum." Also alles, was in einer Beziehung eben so passiert, in einer modernen Polka musikalisch verarbeitet. Auch das Stück "Böhmische Liebe", das laut Halsner zur Zeit im Repertoire fast aller Blaskapellen ist, kam bei den Gästen sehr gut an. Denn wie schon im Text beschrieben, erklang das Stück in Wohlklang und Harmonie mit ganz viel Liebe gespielt.

Aus der "Notenkiste" brillierten Märsche wie "Die Kaiserjäger" oder "Alte Kameraden". Bei der Fanfareneinleitung vom Marsch - zu Ehren des Reichsfreiherrn Theobald von Seyffertitz geschrieben - wollte sich mancher Gast nicht vom Klatschen abhalten lassen. Unter dem Genre "Altbekannt" gab es die schönsten Lieder von Ralph Siegel zu hören oder ein "Dankeschön!" an Bert Kaempfert. "Stilistisch ausgewogen und durchaus für Blasmusik geeignet", urteilte ein fachkundiger Konzertbesucher.

Bei der "Nepomuk-Polka" von Franz Gerstbrein wurde die Erklärung zum Stück auch gleich mitgeliefert: In der Einleitung stellen Holz und Flügelhorn eine "Frage", das tiefe Blech antwortet darauf, und gemeinsam kommt die Einleitung zur Vollendung. Diese Frage-Antwort-Passagen waren sehr gut interpretiert und gekonnt musikalisch ausgestaltet.

Der Konzertabend durfte natürlich nicht ohne Zugabe verklingen, und so genossen alle noch das "Guten Abend, Gute Nacht!" - eine Polka von Alexander Stütz mit der Melodie des bekannten Schlaflieds. Ein tolles Erlebnis mit einem vollendeten Ausklang, durch den die Gaimersheimer Blaskapelle wieder ein Stück Normalität in diese außergewöhnliche Zeit brachte.

DK