Wer
Endlich wieder aktuell

Schrobenhausen gönnt sich schickere Wegweisschilder in der Altstadt

20.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Die Schrift auf den neuen Schildern ist austauschbar: So erhofft sich Kulturamtsleiterin Claudia Freitag-Mair, in Zukunft die Wegweiser stets auf dem neusten Stand halten zu können - Foto: Tamm

Wer zu Monatsanfang wie immer durch die Schrobenhausener Altstadt schlenderte, wird es wohl kaum bemerkt haben. Warum auch? Es ändert sich ohnehin nicht viel in den historischen Gassen. Die Hippergasse führt in die Lachen und somit zum Zeislmairhaus.

Und am Hofgraben steht das Pflegschloss mit seinen Museen. Schilder weisen jeweils den Weg. Doch Moment mal: Die eisernen Halter, an denen die kleinen Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt seit ewigen Zeiten befestigt sind, waren plötzlich leer. Völlig abgeräumt. Wurden sie etwa von Souvenirjägern gestohlen?

Da kann die Stadt Schrobenhausen Entwarnung geben. „Nein, die wurden nicht gestohlen“, versichert Verwaltungsleiter Reinhard Scholz nicht ohne ein Schmunzeln. Vielmehr hatten die kleinen Helferlein ihre besten Tage deutlich hinter sich. Einige waren beklebt mit allerlei unansehnlichen Stickern und bekrakelt, bei anderen bröckelte sichtbar der Lack ab.

Das war genug für Kulturamts- und Museumsleiterin Claudia Freitag-Mair. Nach mehr als zehn Jahren mussten einfach neue Schilder her. Seit Kurzem hängen sie und unterscheiden sich recht deutlich von ihren blassen Vorgängern. Logos und andere deutliche Werbung sind Vergangenheit. Stattdessen erscheinen – ganz erwachsen und sachlich – die Namen der zu findenden Läden, Gaststätten und Sehenswürdigkeiten in schwarzer Schrift auf weißem Grund. „Wir haben uns die Optik überlegt und durchgezogen“, sagt Freitag-Mair. Soll heißen, dass die Geschäfte nicht so viel mitreden konnten, was Freitag-Mair auch bestätigt. Die Schilder sollten wertig, modern und einfach gut aussehen, „da haben wir einfach nicht alle fragen können“, erklärt sie.

Damit der schöne neue Schein auch möglichst lange erhalten bleibt und sich das Kulturamt nicht gleich wieder mit neuen Schildern befassen muss, hat man sich im Rathaus zusammengesetzt und sich Gedanken gemacht. Ergebnis: Die neuen Hinweisschilder sind – im Gegensatz zu den inzwischen verbannten – nicht mehr fest bedruckt. Die Aufschriften sind mit selbstklebenden Lettern angebracht. „Wenn da mal was abplatzt oder jemand daran herumknubbert, dann können wir das ganz einfach wieder ausbessern“, freut sich Freitag-Mair über die praktischen Seiten der neuen Wegweiser.

Diese Eigenschaft kommt der Museumsleiterin auch bei einem ganz anderen Problem zugute: Denn die alten Schilder haben nicht mehr alle die ganze Wahrheit angezeigt. Viele waren veraltet. „Die Aktualität war einfach nicht mehr da“, sagt Freitag-Mair. Durch die austauschbare Schrift hat dies ja nun ein Ende, was noch einen weiteren Vorteil mit sich bringt: Sollte irgendwann doch mal ein Schuidl gebraucht werden, das interessierten Touristen den Weg hin zum ehemaligen Standort des Schrobenhausener Rathauses deutet, fallen keine neuen Kosten an. Christian Tamm