Ingolstadt
Endlich räumt mal einer auf

11.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:31 Uhr

Aufräumkommando an der Donau: Die Mitarbeiter der Kommunalbetriebe mussten gestern sauber machen. Nun wächst kein Grashalm mehr auf den Sitzreihen, und die Flussbühne ist schlammfrei - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Ein Aufruf der Fischerstecher, eine kurze Meldung im DONAUKURIER – und endlich ist die Stadtverwaltung aufgewacht und macht klar Schiff an der Donaubühne. OB-Referent Christian Lösel hat sich der Sache angenommen, doch richtig klären konnte er bisher nicht, warum die Anlage so verkommen musste.

Schon am frühen Morgen rückten gestern Mitarbeiter der Kommunalbetriebe an, um mit Besen, Schaufeln und einem kleinen Bagger die Bühne und Sitzreihen von Schmutz und Unkraut zu säubern. Am Nordufer standen Leute, um die Reinigungsaktion aus sicherer Entfernung zu verfolgen.

Als Christian Lösel gegen 11 Uhr vorbeischaute, um sich ein Bild von den Arbeiten zu machen, waren sofort drei ältere Herren zur Stelle, um ihrem angestauten Ärger Luft zu machen. So wurde der OB-Referent zum Prügelknaben, obwohl er sich als Einziger des Themas angenommen hatte. Die Ingolstädter hätten lieber selber Ordnung geschaffen – so wie ursprünglich geplant. „Das wäre die Geburtsstunde der mündigen Bürgerschaft gewesen“, meinte ein Rentner. „Und eine Gaudi.“ Auch die anderen zwei Männer hätten beim Aufräumen geholfen: „Es passiert nur dann etwas, wenn die Öffentlichkeit Druck macht.“

In der Tat hat sich die Stadt in der Sache nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Bereits in der Samstagsausgabe hatte der DK berichtet, wie verlottert es am Donaustadion ausschaut. Nach dem Aufruf zum Unkrautjäten trat endlich Christian Lösel in Aktion. „Das Gartenamt ist wohl irrigerweise davon ausgegangen, dass ein anderes Amt für die Reinigung zuständig ist“, erklärt der OB-Referent. Lösel ist sich bewusst, dass dies ein schwacher Erklärungsversuch ist – wo doch die Donaubühne fast 20 Jahre steht und auch vor Veranstaltungen zuletzt nicht gereinigt wurde. „Was hier passiert ist, ist nicht in Ordnung. Aber ich kann sagen – es wird sich ändern. Wir werden die Zuständigkeiten regeln.“

Zufrieden sind die Fischerstecher: „Wir waren schon öfter beim Gartenamt, aber die fühlten sich nie zuständig“, sagt Vorsitzender Heiner Börner. „Jetzt endlich hat die richtige Stelle kapiert, worum es geht.“