Eichstätt
"Endlich geht es los!"

Spatenstich für den Neu- und Umbau des Caritas-Seniorenheimes in Eichstätt

13.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:04 Uhr
Nach einigen kurzen Reden und der Segnung schritten die Verantwortlichen zur Tat: Den Spatenstich machten (v.l.n.r.) Projektleiter Martin Ganser von der Caritas-Bauabteilung, Oberbürgermeister Andreas Steppberger, Caritas-Direktor Franz Mattes, Josef Knödler von der Firma Mayr, Caritas-Abteilungsleiterin Hedwig Kenkel, Einrichtungsleiter Benedikt Sedlmeier, Rohbau-Verantwortlicher Robert Haas, Gesamtbauleiter Gerd Seibold sowie Architekt Thomas Neumann. −Foto: Bird

Eichstätt (DK) Zwar wird bereits seit einigen Monaten an der Gundekarstraße gearbeitet, der offizielle Spatenstich und die Segnung durch Caritas-Direktor Franz Mattes erfolgte jedoch erst am Mittwoch. Die Beteiligten des Elf-Millionen-Euro-Projekts zeigten sich bei dem symbolischen Akt äußerst zufrieden mit der Zusammenarbeit auf der Baustelle.

"Jetzt war ich der Schnellste", flachste Caritas-Direktor Franz Mattes nach seiner Segnung und sorgte für Lacher unter den Versammelten, die alle zum offiziellen Spatenstich am Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth gekommen waren. Hier soll ein Neubau für "Wohnen mit Service", eine Begegnungsstätte und das Gebäude für Verwaltung, Küche und Speisesaal sowie ein Wandelgang entstehen.

In der Tat gab es anlässlich dieses historischen Ereignisses einiges zu verkünden, schließlich liegt der letzte Spatenstich der Einrichtung, die am 1. Juli 1970 eingeweiht wurde, bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Daher hielten einige Beteiligte eine kurze Ansprache, bevor sie tatsächlich die Schaufeln in die Hand nahmen und zur Tat schritten.

Im Mittelpunkt der Neu- und Umbauarbeiten, das verdeutlichte der Einrichtungsleiter Benedikt Sedlmeier gleich zu Beginn, steht das "Wohnen mit Service" - eine Art modernes betreutes Wohnen, bei dem die Mieter selbst bestimmen können, bis zu welchem Grad sie Unterstützung erhalten. Zwölf solcher barrierefreier Wohnungen sind in dem Bauvorhaben mit inbegriffen, das Herzstück des Projekts. Eine Besonderheit, die es zu beachten gilt, ist freilich, dass die Bewohner während der Arbeiten im Heim wohnen bleiben. So verfolgten auch Mitglieder des Heimbeirats den Spatenstich am Mittwoch aus einiger Entfernung. Als "beste Bauaufsicht" bezeichnete Sedlmeier die Bewohner daher am Mittwoch. Trotz der Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe zu den Zimmern hätte es bislang noch keine Beschwerden gegeben, versicherte der Einrichtungsleiter. Doch: "Wir müssen sehr viel mit den Bewohnern absprechen", betonte Sedlmeier. Durch die ständig wechselnden Anforderungen entstünden jedoch auch neue Ideen, erklärte er.

Einen "super Job" attestierte er indes den Verantwortlichen der Baufirmen Mayr und Haas. Erstere haben sich bereits um die Abbrucharbeiten der alten Gebäude gekümmert, Geschäftsführer Robert Haas und seine Mitarbeiter sind derzeit für den Rohbau zuständig.

"Endlich geht es los", freute sich OB Andreas Steppberger (FW), der sich die Chance nicht entgehen ließ, auch einige Worte an die Beteiligten des Bauvorhabens zu richten, nachdem Sedlmeier an diesem Nachmittag bereits verkündet hatte, sich bei der Stadt stets "sehr gut aufgehoben" zu fühlen. Steppberger betonte angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft die Bedeutung von Einrichtungen wie das Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth. "Der traditionelle Familienverbund kann weniger leisten", ergänzte er.

Die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin, Hedwig Kenkel, verschaffte den Gästen noch einmal einen Überblick über das Bauvorhaben. Neben den angesprochenen 45-60-Quadratmeter-Wohneinheiten ("Wohnen mit Service"), bei dem Mieter beispielsweise auf eine automatische Herdabschaltung zurückgreifen können oder sich eine Lichtsteuerung einbauen lassen können, ging es auch um die neue Küche (die Geräte werden auf Rollen montiert) und den neuen Speisesaal. Es wird weiterhin Essen auf Rädern geben und auch Externe können künftig in dem neuen Komplex essen. Zudem wird der Gartenhof grundlegend erneuert.

Mit einer Gesamtsumme von elf Millionen Euro rechnet die Abteilungsleiterin, deren Arbeitgeber den Großteil der Kosten selbst übernimmt, jedoch noch auf Zuschüsse hofft und entsprechende Anträge bereits gestellt hat. Angesichts der boomenden Baukonjunktur hofft Kenkel auch, dass diese Summe am Ende nicht überschritten wird.

Schließlich richtete auch der Münchner Architekt Thomas Neumann das Wort an die versammelten Gäste, er hatte vor drei Jahren den Architektenwettbewerb für sich entschieden. Eine "knifflige Aufgabe" sei das Projekt, betonte er und führte dafür drei Gründe an: "Funktional" sei es schwierig, während des laufenden Seniorenheim-Betriebs zu bauen, doch auch der Bezug zum bestehenden Gebäude müsse gewahrt werden. Neumann würdigte dabei Karljosef Schattner, der das ursprüngliche Gebäude Ende der 1960er-Jahre geplant und umgesetzt hatte. Als Leiter des Diözesan- und des Universitätsbauamtes in Eichstätt prägte er über Jahrzehnte das Bild der Stadt und seiner Gebäude. Doch auch die Beschaffenheit des Geländes macht dem Architekten zu schaffen, denn die Einrichtung liegt abschüssig. Nach intensiver zweijähriger Planung und der Abbrucharbeiten seit Mai beginnen nun offiziell die Arbeiten. Ebenso wie seine Vorredner, versprühte Neumann viel Harmonie, jeder dankte gewissermaßen jedem an diesem sonnigen Mittwochnachmittag.

So trat Caritas-Direktor Mattes gut gelaunt vor und segnete die Baustelle, auf dass die Bauarbeiten unfallfrei und ohne Zwischenfälle vonstatten gehen. Zu guter Letzt konnte also der Spatenstich ablaufen: harmonisch und reibungslos - ganz wie die Zusammenarbeit der Protagonisten.

Julian Bird