Schrobenhausen
Endlich ein Wiedersehen

Nach wochenlangen Besuchsverboten sind in den Seniorenheimen am Wochenende die Angehörigen wieder zugelassen

08.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:23 Uhr

Schrobenhausen - Zum Muttertag soll ein Besuch im Seniorenheim wieder möglich gemacht werden - die Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen werden auch in den Einrichtungen des Schrobenhausener Landes umgesetzt.

Im Senioren- und Pflegeheim St. Georg in Schrobenhausen beispielsweise bereitet man sich seit Tagen so gut es geht auf die zu erwartenden Besuche vor. Mit einem eigenen Hygienekonzept für die Besuchstage soll für möglichst viel Sicherheit vor einer Ansteckung gesorgt werden.

In St. Georg wurden die Besuchszeiten auf Samstag und Sonntag von 10 bis 15 Uhr festgelegt. Jeweils drei Besucher sind pro Station zugelassen, das macht für das gesamte Seniorenheim maximal neun Besucher gleichzeitig. Wie in anderen Einrichtungen auch darf nur ein Angehöriger täglich die Besuchszeit in Anspruch nehmen.

Um das Wiedersehen für möglichst viele zu ermöglichen, wurden die großen Wohnzimmer, in denen sich die Senioren zu normalen Zeiten tagsüber aufhalten können, in Besucherzimmer umgewandelt. In jedem Wohnzimmer wurden drei Tische im Abstand von zwei Metern aufgestellt. An den Tischen befinden sich zwei Stühle, an denen die Angehörigen - natürlich mit Mund-Nasen-Schutzmaske - einander gegenüber sitzen können. "Wir haben die Besuchszeit auf eine halbe Stunde begrenzt", erklärt Einrichtungsleiter Vincenzo Scalisi. Schließlich sollen möglichst viele Heimbewohner die Möglichkeit haben, Besucher zu empfangen.

Bevor die Besucher zu ihren Angehörigen gehen können, müssen sie sich am Eingang, wo Spender aufgestellt sind, die Hände desinfizieren und sich anschließend in eine Liste eintragen. Außerdem wird mit einem Lasergerät bei jedem Besucher die Temperatur gemessen. Wer leichtes Fieber hat, darf die Einrichtung nicht betreten.

"Das Ganze stellt sehr hohe Anforderungen an uns", erklärt Heimleiter Scalisi. Doch es werde alles getan, um die Bewohner zu schützen. Noch hat Scalisi die Hoffnung auf gutes Wetter nicht aufgegeben. "Dann findet das Ganze auf der Terrasse statt", hofft er auf eine möglichst entspannte Atmosphäre im Freien.

Auf gutes Wetter setzt man auch im Hohenwarter Seniorenzentrum. Dort sollen die Angehörigenbesuche am Muttertag nach Möglichkeit im Freien stattfinden. Sollte das Wetter zu schlecht sein, werden Besuchertische im Foyer der Einrichtung aufgestellt. Wie auch beim Schrobenhausener Seniorenheim St. Georg sind alle Angehörigen der Bewohner des Seniorenzentrums Hohenwart schriftlich über den Ablauf informiert worden. In Hohenwart müssen sich Angehörige zwei Stunden vor dem geplanten Besuchstermin telefonisch anmelden, damit die Bewohner mit Schutzkleidung ausgestattet werden können. "Die Mitarbeiter bringen die Bewohner dann zum Eingang, damit sie gemeinsam mit ihrem Angehörigen spazieren gehen können", erläutert Einrichtungsleiterin Annika Engel. Alle Angehörigen wurden außerdem gebeten, sich auf eine Stunde Besuchszeit zu beschränken.

Im Kreisaltenheim Steingriff steckte Einrichtungsleiter Enrico Zein in den vergangenen Tagen mit seinem Team ebenfalls mitten in den Vorbereitungen. "Wir begrüßen, dass jetzt wieder Besuche möglich sind", freut er sich. In Steingriff hat man den Mehrzweckraum als großes Besucherzimmer hergerichtet, um die geforderten Mindestabstände einhalten zu können. Auch dort wird nur einer begrenzten Anzahl von Angehörigen gleichzeitig Einlass gewährt. "Besuche in den Bewohnerzimmern sind weiterhin untersagt", betont Zein. Außerdem gibt es feste Besuchszeiten, und zwar von Montag bis Freitag von 10 bis 11 Uhr sowie von Montag bis Sonntag von 14 bis 15 Uhr.

Alle Besuche im Kreisaltenheim werden geplant. "Eine telefonische Voranmeldung ist zwingend erforderlich", erklärt Zein. Denn insgesamt dürfen sich maximal 15 Besucher gleichzeitig in der Einrichtung aufhalten. Und die müssen natürlich die geforderten Hygienerichtlinien einhalten. "Desinfektionsmittel ist ausreichend vorhanden", so Einrichtungsleiter Zein.

SZ