Reichertshausen
Elli Wolf forscht

Scheyrerin plant Buch über Wittelsbacher

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Reichertshausen (hsg) Der heimischen Geschichtsforschung verschrieben hat sich die in Scheyern wohnende Elli Wolf. Aus ihrer Feder ist ein neues Buch mit dem Titel "Die Urahnen der Wittelsbacher" in Vorbereitung, für das sie die Gemeinde um einen Zuschuss für die Druckkosten bat.

Im Mittelpunkt stehen "Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen den Huosi, den Luitpoldingern und den Grafen von Scheyern", so der Untertitel ihres Werkes. Durch die Forschungen von Wolf musste die Geschichte der Wittelsbacher in Teilen korrigiert werden. Ihr neues Buch ist laut Wolf geeignet, "unser bisher bekanntes bayerisches Geschichtsbild auf sensationelle Weise zu erweitern und zu ergänzen". Mit Akribie und großem persönlichen Einsatz durchforstet sie alle denkbaren Quellen, entziffert historische handschriftliche Urkunden, unter anderem in der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Und entdeckt dabei Fakten, die andere Historiker übersehen oder auch falsch gedeutet haben, wie es Wolf glaubhaft nachweist. Fehldefinitionen von Örtlichkeiten und irreführende Seitenlinien hätten zu falschen Schlüssen geführt. So verlegt ein Historiker die Grafen von Perg in das heutige Berg bei Ehingen an der Donau. Dabei werden Perg und Scheyern in historischen Urkunden oft gemeinsam genannt, es gibt viele Hinweise auf das geographische Dreieck zwischen Allershausen, Lampertshausen und Scheyern.

Auch lassen die Urkunden über den Streit der Bischöfe von Freising und Augsburg um die Kirche von Perg keinerlei Bezug zu Württemberg erkennen, auch ist Perg neben Pfaffenhofen in einer Siegelurkunde des Kloster Scheyern enthalten. Letztlich kommt Wolf zu dem Schluss, dass das Haus Bayern-Wittelsbach wohl die älteste Dynastie Europas ist und die Grafen von Berg-Scheyern den bayerischen Luitpoldingern und nicht den Staufern in Württemberg zugerechnet werden müssen.

Mit ihrem Vortrag beeindruckte Elli Wolf mit ihrem Detailwissen über historische Ahnenreihen, Seitenlinien, Erbfolgen und überhaupt der heimischen Geschichte. Über die Höhe eines Zuschusses beriet der Gemeinderat nichtöffentlich.