Ob Sebastian Kehl weiß, wer Lukas Görtler ist? Oder Rico Strieder? Nicht nur der 35-jährige Alt-Star von Borussia Dortmund, vor zwei Jahren im Champions-League-Finale, in einem Monat Fußball-Rentner, dürfte sich am Wochenende verwundert die Augen gerieben haben. Die beiden 20- und 22-jährigen Regionalligaspieler kamen nämlich am Wochenende beim gnadenlos überlegenen neuen Meister FC Bayern in der Bundesliga zum Einsatz – und dokumentierten damit das, was Kehl dann auch öffentlich zugab: „Wir haben so einen großen Rückstand auf die Bayern.“
Der BVB-Routinier tat dies allerdings erst nach einem übellaunigen Hinweis von Meistercoach Pep Guardiola. Im Überschwang des Pokalsieges hatte Kehl den Bayern nämlich empfohlen, Elfmeterschießen zu üben. Guardiola, wenige Tage vor der nächsten jobrelevanten Halbfinal-Prüfung in der Königklasse, reagierte dünnhäutig und erinnerte daran, dass die Westfalen in der Bundesliga 35 Zähler Rückstand haben. Deshalb möge der Dortmunder Kapitän doch bitte schweigen.
„Pep hat recht“, säuselte Kehl daraufhin, erkannte sein Eigentor und kassierte den vermutlich letzten Nadelstich seiner Karriere gleich selbst ein. Ob er am Mittwoch heimlich Barcelona die Daumen drückt, ist nicht überliefert. Gut möglich aber, dass die Bayern bis dahin noch mal Elfmeterschießen üben.
