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Elefantenmarsch auf dem Rollfeld

Aufnahmen für bevorstehendes Jubiläum: Taktisches Luftwaffengeschwader 74 stellt Eurofighter auf

07.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:15 Uhr
Einmalige Aktion: Einen sogenannten Elephant Walk, also einen Elefantenmarsch, mit 18 Maschinen hat es in Neuburg noch nie gegeben. Das hiesige Geschwader nutzte den Samstag für Foto- und Filmaufnahmen für das diesjährige Jubiläum. −Foto: Janda

Neuburg - Premiere auf dem Neuburger Militärflugplatz: Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 hat am Samstag 18 Eurofighter-Kampfjets auf dem Rollfeld platziert.

Dabei ging es aber nicht um die Demonstration militärischer Stärke, sondern vielmehr um Foto- und Filmaufnahmen.

Wolkenloser Himmel, strahlender Sonnenschein und dadurch perfektes Licht - besser hätten die Bedingungen für die Aktion am Samstagvormittag kaum sein können. Selbst vom schneidend-eisigen Wind ließen sich Soldaten und Fotografen die Stimmung nicht verderben, so dass alles ideal funktionierte. "Das Aufstellen der Maschinen ging recht zügig", erklärte ein zufriedener Oberstleutnant Maximilian von Fuchs, der für Organisation und Ausführung verantwortlich zeichnete.

Was im Militärjargon als Elephant Walk, also Elefantenspaziergang, bekannt ist, war in Neuburg in etwas abgeänderter Form zu sehen. "Denn ein solcher Elephant Walk dient normalerweise der Demonstration militärischer Stärke", erklärte Oberstleutnant Thomas Berger, der Personalstabsoffizier des Verbands. Doch die Aktion in Neuburg war einzig und allein für Präsentationszwecke gedacht. "Denn dabei entsteht Videomaterial für unser Jubiläum. " Wie berichtet, wird der Eurofighter-Verband in diesem Jahr 60 Jahre alt. Nachdem ein großes Fest, das mit dem Tag der Bundeswehr geplant war, wegen der Pandemie ausfallen muss, feilt das Geschwader aber bereits an anderen Möglichkeiten. Und dazu gehört eben auch ein Film.

Das Material dafür kommt unter anderem aus dem eigenen Verband: Stabsfeldwebel Thomas Lecherbauer hat die Kampfjet-Reihe per Drohne und später auch von einer Do 27 aus gefilmt. Dabei kommen auch die Soldaten der Wartungs- und Waffenstaffel des Geschwaders groß raus. Sie durften sich - natürlich mit ausreichend Sicherheitsabstand zueinander - vor den Maschinen aufstellen. Bereits in den Morgenstunden hatten sie damit begonnen, die Kampfjets in zwei Neunerreihen in Reih und Glied anzuordnen. Ein richtiger Elephant Walk war es daher nicht, da sich die Eurofighter nicht selbst bewegt haben. Einige Piloten, die dafür ihren freien Samstag opferten, waren dennoch dabei - um die Jets für die Aufnahmen zu besetzen.

Bei den 18 Maschinen handelt es sich allerdings nur um einen Teil der Maschinen des Verbands. Fünf Eurofighter sind derzeit im Auftrag der Nato mit einem Teil des Geschwaders im Baltikum, um dort den Luftraum zu sichern. Dazu kommen einige Flugzeuge, die sich routinemäßig in der Wartung befinden. Gleichzeitig war die Gelegenheit für die erste Aktion dieser Art in Neuburg günstig, wie Berger betonte - da der Verband die Aufgaben der Alarmrotte und damit die Überwachung und Sicherung des süddeutschen Luftraums noch bis Mai abgegeben hat. Andernfalls wäre ein solches Projekt unmöglich gewesen.

Gleichzeitig laufen die Planungen für das Jubiläum auf Hochtouren. Zwar steht alles unter Vorbehalt der Pandemie-Entwicklung, aktuell sind aber am 5. Mai, dem Jahrestag der Gründung vor 60 Jahren, mehrere Aktionen vorgesehen. So soll es auf dem Wochenmarkt in Neuburg Schmackhaftes aus der Feldküche geben, um 10 und um 15 Uhr sind Überflüge geplant, um 13.30 Uhr gibt es auf dem Flugplatz einen Gottesdienst und einen Appell. Begleitend ist ein Museumstag geplant, für Kinder soll es Ausmalbilder geben, für Erwachsene ein Kreuzworträtsel. Vor der Wilhelm-Frankl-Kaserne in Grünau soll bald eine F-4F Phantom stehen, außerdem soll ein Eurofighter eine Jubiläums-Folierung erhalten.

DK

Stefan Janda