Winden
Eklat bei den Eichenlaub-Schützen

DJK Winden verlangt anteilig Kosten am Vereinsheim Anwalt involviert

07.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:41 Uhr

Gute Stimmung am Schießstand des Schützenvereins Eichenlaub: Zum Auftakt des Dreistädteturniers im vergangenen Jahr gab es noch keine Verstimmungen. - Foto: Vogl

Winden am Aign (PK) Eklat um die Nebenkostenabrechnung auf der Jahresversammlung der Eichenlaub-Schützen: Das DJK-Vereinsheim verlangt anteilig laufende Kosten in Höhe von rund 1650 Euro. Eine Stellungnahme eines Anwalts wurde auch verlesen.

Auf der jüngsten Jahresversammlung der Windener Eichenlaubschützen verlas Schriftführerin Ute Pfab die Stellungnahme eines Anwalts zu einer Nebenkostenrechnung des DJK-Vereinsheims, in dem die Schützen ihren Schießstand haben. DJK-Vorsitzender Josef Zeitler, der an diesem Abend bewirtete, stand die ganze Zeit über dabei und hörte zu. Danach kippte die Stimmung.

Pfab war an diesem Abend für die erkrankte Schützenmeisterin Martina Kupfer eingesprungen. Bei den Wünschen und Anträgen verlas sie nach einer ansonsten reibungslos verlaufenen Versammlung (Beitrag in der Vereinsbeilage am kommenden Freitag) im DJK-Vereinsheim die Stellungnahme eines Anwalts zu einer Kostenaufstellung der DJK Winden vom vergangenen Oktober.

Die DJK Winden hatte in ihrer letzten Sitzung einstimmig beschlossen, dass sich der Verein Eichenlaub anteilig nach Quadratmetern mit 17 Prozent an den laufenden Kosten zu beteiligen habe. Daraufhin hatte die DJK den Eichenlaub-Schützen für die Benutzung des Vereinsheims im vergangenen Jahr eine Rechnung unter anderem für Heizöl (620 Euro), Strom (fast 500 Euro) und Versicherung (328 Euro) in Höhe von insgesamt 1644 Euro gestellt. Es war das erste Mal, dass eine solche Summe erhoben wurde. Bisher hatten sich die Schützen an den laufenden Kosten nicht beteiligt.

Nach einer Vorstandssitzung der Eichenlaub-Schützen wurde beschlossen, sich an einen Anwalt zu wenden. Der Anwalt teilte nun mit, dass die Miet- und Pachtfreiheit des Vereins auch von der Beteiligung an den Nebenkosten entbinde. DJK-Vorsitzender Zeitler war danach sichtlich aufgebracht. "Das ist ein starkes Stück, dass ihr gleich mit dem Rechtsanwalt kommt."

Im Vereinsheim hätte es 2016 einen Wasserrohrbruch mit 3800 Euro Schaden gegeben, an dem sich die Gemeinde Reichertshofen mit 18,5 Prozent beteiligt hätte, sagte Zeitler. Die Schützen hätten sich jedoch nicht beteiligt. Auch mitgebrachte Getränke kamen zur Sprache. Ute Pfab: "Wir haben die Getränke bei einem Preisschießen gewonnen." Zeitler war vor allem darüber verärgert, dass sich der Verein an einen Anwalt gewandt hatte, anstatt mit ihm zu reden. "Seid ihr der Meinung, das ist richtig? Warum wurde kein Gespräch mit der DJK gesucht"

"Es wurde auch nicht mit uns gesprochen, sondern uns einfach eine Rechnung präsentiert", konterte eine Schützin. "Unser Kassenstand zeigt, wir sind nicht in der Lage, solche Beträge zu stemmen. Wir sind nicht bereit, zuzusehen, dass unser Verein kaputtgeht", sagte Pfab. Gegenüber unserer Zeitung ergänzte sie später, die Schützen seien durchaus bereit, etwas beizusteuern. Nur diese hohe Summe sei nicht machbar.

25 Jahre lief ein Vertrag zwischen der DJK und Eichenlaub Winden. Dieser war vor einigen Jahren abgelaufen. Seitdem hatte sich das Vertragsverhältnis stillschweigend jeweils um ein Jahr verlängert. "Die DJK Winden fordert, dass sich die Schützen anteilsmäßig nach den Quadratmetern an den Unkosten beteiligen, wie die Gemeinde Reichertshofen auch", sagte Zeitler später gegenüber unserer Zeitung. Reichertshofen zahle eine Unkostenbeteiligung, weil die Feuerwehr Winden das Vereinsheim ebenfalls nutzt. Bisher wären die Schützen immer umsonst im DJK-Vereinsheim gewesen, sagte Zeitler. Die DJK hätte die gesamten Nebenkosten getragen.

Da auch Vorstände anderer Vereine anwesend waren, wurde mehrmals vorgeschlagen, sich zusammen an einen Tisch zu setzen und über eine Kostenbeteiligung zu reden. "Vielleicht ist man rechtlich nicht verpflichtet, die DJK zu unterstützen, aber moralisch auf jeden Fall", sagte ein Besucher. Nun bleibt abzuwarten, ob die Beteiligten ein guter Kompromiss gelingt - wenn sich die Wogen nach der Versammlung wieder etwas geglättet haben.