Thalmässing
Ekelhafte Funde

Unbekannter Umweltfrevler entsorgt massenweise Flaschen mit Speiseresten

24.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:55 Uhr

Massenhaft Flaschen mit ekelhaftem Inhalt müssen die Mitarbeiter des Bauhofs entsorgen. Sieben Mal wurden inzwischen solche Abfallhaufen entdeckt - Foto: privat

Thalmässing (HK) Ihr Anblick ist ekelerregend, ihr genauer Inhalt bisher unbekannt: In den vergangenen Monaten wurden in der unmittelbaren Umgebung von Thalmässing immer wieder bergeweise Plastikflaschen und Tetrapacks gefunden, die mit einer bräunlichen und zäh fließenden Flüssigkeit gefüllt sind. Die Gemeindeverwaltung hat diese Funde jetzt der Polizei gemeldet, wendet sich aber auch über das Mitteilungsblatt an die Bürger, um dem Täter auf die Spur zu kommen.

Emilie Rötter hatte im Herbst bei einem Spaziergang in einer Hecke in der Fortsetzung der Merleinsgasse den ersten Müllberg entdeckt. Und sie war hellauf empört: Nicht nur der rücksichtslos in der Landschaft entsorgte Müll ärgerte sie, sondern vor allem der Tod eines Igels. Das stachlige Tier war von Neugierde getrieben in eine Milchtüte geschlüpft und konnte sich nicht mehr befreien. Der Igel verendete qualvoll.

Diesem ersten Fund folgten nun weitere, insgesamt waren es sieben Fälle. „Schon im Sommer hatten wir eine erste Mail bekommen, dass jemand Flaschen mit solchem Inhalt gefunden hat“, erinnert sich Bürgermeister Georg Küttinger. Allerdings dachte damals noch keiner daran, dass dieser Fund der Auftakt einer Serie sein könnte.

Den Mitarbeitern des Bauhofs kommt die unangenehme Aufgabe zu, die Flaschen einzusammeln und zu entsorgen. „Anfangs dachten wir, in den Flaschen sei umgekippter Most“, sagt Küttinger. Inzwischen geht man davon aus, dass in die Flaschen aufgemischte Speisereste gefüllt wurden. „Wir haben keine Ahnung, wer so etwas macht und vor allem warum“, rätselt Küttinger. „Das Befüllen der Flaschen ist doch eine ekelhafte Angelegenheit und noch dazu sehr aufwendig.“ Meist sind es 30 bis 40 Flaschen, die auf einmal gefunden werden. „Dazu muss man doch erst einmal Cola oder Milch in dieser Menge verbrauchen“, wundert sich der Bürgermeister.

Die Gemeinde hat inzwischen die Polizei eingeschaltet, hofft aber vor allem auf die Mithilfe der Bürger. „Es muss doch jemandem auffallen, wenn die Flaschen abgelegt werden“, ist sich Küttinger sicher. Allerdings sind es jedes Mal andere Stellen, an denen der Abfall gefunden wird. Sie liegen meist an Flurbereinigungs- oder Radwegen. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Umweltfrevlers führen, hat der Markt Thalmässing 100 Euro Belohnung ausgesetzt. Die Hinweise werden vertraulich behandelt.