Eitensheim
Eitensheim hat große Pläne

Einigkeit bei der Bürgerversammlung: Die Ortsmitte soll schöner werden - Parkplätze und Grünflächen gewünscht

27.11.2021 | Stand 23.09.2023, 22:02 Uhr
Elena Ostermeier
Das Gebäude mit der Apotheke wird saniert, hier sollen dann Wohn- und Gewerbeflächen entstehen. −Foto: Gemeinde Eitensheim (Archiv)

Eitensheim - "Einen wilden Ritt durch die gemeindlichen Themen" kündigte Bürgermeister Manfred Diepold (CSU) zu Beginn seiner ersten Bürgerversammlung als Rathauschef an.

Tatsächlich wurde es dann eine souveräne und anschauliche Präsentation wichtiger gemeindlicher Projekte: die Erweiterung des Kindergartens St. Andreas, die Entstehung eines ansprechenden Freizeitgeländes mit Sportgeräten und Verweilmöglichkeiten sowie der Ausbau der B 13 und eines Radweges nach Hitzhofen. "Für die Realisierung dieser Vorhaben müssen wir uns vorübergehend verschulden, aber wir investieren dafür nachhaltig in die Zukunft unserer Ortschaft. "

Die größte Aufmerksamkeit zog während der Versammlung mit knapp 40 Zuhörern die geplante Umgestaltung der Ortsmitte auf sich. Eitensheim schaue im Ortskern noch genauso aus wie vor 60 Jahren, polterte ein Bürger, "es gehört sich dringend etwas getan". Am besten fände er eine Planung unter Mitsprache der Bürger, "damit auch unsere Ideen einfließen". Eine Beteiligung der Öffentlichkeit finde zu gegebenem Zeitpunkt selbstverständlich statt, versprach Diepold. Momentan laufe die Suche nach einem Architekten, somit habe man noch keine konkreten Pläne. "Bald ist nichts mehr da in der Ortsmitte", lautete ein anderer besorgter Einwurf.

Nachdem bereits der Metzger die Ortsmitte verlassen und sich im neuen Gewerbegebiet angesiedelt hatte, befürchte man sukzessive weitere Leerstände. Der Bürgermeister gab zu verstehen, dass die Gemeinde nur die Rahmenbedingungen für Gewerbetreibende schaffen könne. "Ich wünsche mir, dass wir Gewerbe im alten Schulhaus nach der Sanierung unterbringen, die Entscheidung liegt allerdings bei den Unternehmern. "

Das ortsbildprägende Gebäude, das momentan nur eine Apotheke beherbergt, werde nämlich generalsaniert und dann als Wohnraum und Gewerbefläche dienen. "Wir arbeiten daran, dass unsere Apotheke erhalten bleibt", versicherte Diepold.

Ein Bürger schlug vor, "den wenig ansehnlichen Winkelbau", also das ursprüngliche Schulhaus (fälschlicherweise oft als jüngerer Anbau tituliert), dem Erdboden gleich zu machen: "Auf der gewonnenen Fläche könnte man Parkplätze anlegen und Grünflächen schaffen. " Er werde diese Möglichkeit im Gemeinderat zur Diskussion stellen, insgesamt herrschten für das Projekt "sehr gute finanzielle Förderbedingungen", gab Diepold zu verstehen. Auch die Sanierung eines weiteren prominenten Gebäudes, des sogenannten "Rossstalls" im Carlshof sei bereits angestoßen. Hier sollen barrierefreie Räume für große Veranstaltungen entstehen, die auf vielfältigste Weise von den Eitensheimern genutzt werden können

Einige Bürger beklagten, man habe kaum die Chance einen Bauplatz zu ergattern, obwohl der Ort etliche freie Bauparzellen vorweisen könne. Diepold stellte in Aussicht, die Gemeinde wolle in den nächsten Jahren grundsätzlich wieder gemeindliches Bauland zur Verfügung stellen - an bestehende private Flächen komme man aus rechtlichen Gründen nicht heran. Man habe gelernt, so Diepold: "Bei einer Neuausweisung werden die Bauplätze mit einem Baugebot belegen, um weitere Baulücken zu vermeiden. "

DK

Elena Ostermeier