Hohenwart
Eiskalt vom ominösen Punkt aus

Zwei Elfmetertore von Tobias Birgmeir bescheren dem TSV Hohenwart einen wichtigen Dreier für den Klassenerhalt

21.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:18 Uhr

Hohenwart (SZ) Bedingungslosen Einsatzwillen, beeindruckende Laufbereitschaft, absolute Disziplin, hin und wieder auch ein Quäntchen Glück: All das benötigt man, um im harten Abstiegskampf bestehen zu können.

Und all das wies der TSV Hohenwart nun, an diesem Samstagnachmittag, wieder auf. Prompt reichte es zu einem nicht unverdienten 2:0-Heimsieg gegen den Tabellendritten, den SV Manching II.

Kreisliga Donau/Isar I"Ich bin absolut stolz auf meine Mannschaft", so die erste Reaktion von TSV-Interimstrainer Tobias Distl: "Jeder Einzelne hat sich wieder hundertprozentig an unseren Masterplan gehalten, gerade in der Defensive lieferten wir diesmal eine phänomenale Leistung ab. "

Dass die Paartaler zu Beginn kurzzeitig sehr nervös wirkten, sich zudem den einen oder anderen Leichtsinnsfehler leisteten - wohl verständlich ob des Erfolgsdrucks, der auf ihnen lastete. Aber sie ließen sich davon nicht komplett durcheinanderbringen - wobei ihnen natürlich auch gut tat, dass sie bereits in der 13. Minute in Führung gingen. Als Torschütze durfte sich hierbei Tobias Birgmeir feiern lassen, der nach einem Foul von Jonas Prawda an Manuel Haslauer die Verantwortung übernahm und den fälligen Elfmeter eiskalt zum 1:0 verwandelte.

Zugegeben, die Manchinger hatten in der Folgezeit deutlich mehr von der Partie - und besaßen auch eine Vielzahl an herausragenden Chancen. Aber entweder scheiterten die Gäste am eigenen Unvermögen - oder es kam eine gewisse Portion Pech bei ihnen dazu. So hätte sich im Lager der Hohenwarter niemand beschweren dürfen, wenn in der 30. Minute ein spektakulärer Seitfallzieher von Top-Goalgetter Christopher Haas in ihrem Netz gelandet wäre - allerdings klatschte die Kugel nur auf die Querlatte (30.). Zwei weitere Male zielte Haas in besten Positionen zu ungenau (17./33.), zweimal retteten TSV-Keeper Alexander Bäuerle (37.) beziehungsweise Sebastian Pohlmann (39.) im allerletzten Moment. Nein, der Tabellendritte aus Manching wollte an diesem Nachmittag nichts herschenken. Er nahm die Sache im Paartal ausgesprochen ernst.

Umso erfreulicher war's für den TSV Hohenwart, dass er kurz nach dem Seitenwechsel auch noch einen zweiten Elfmeter zugesprochen bekam. Und ganz ehrlich: Jenen, nach einer Attacke von Johannes Rindlbacher an Maximilian Mitterhuber, hätte nicht jeder Schiedsrichter gegeben. Mehmet Kilic (Freising) tat es jedoch - Birgmeir schnappte sich daraufhin erneut den Ball und verwandelte erneut souverän.

So etwas wie Nervosität vom ominösen Punkt aus - beim 27-Jährigen nicht vorhanden: "Mit dem aktuell leider verletzten Daniel Liebhardt habe ich ja einen tollen Lehrmeister in der eigenen Mannschaft, der von seinen 17 letzten Strafstößen alle 17 verwandelte. Von ihm konnte ich mir schon eine Menge abschauen", so Birgmeir lächelnd.

Der Rest der Partie ist dann schnell erzählt: Die Manchinger mühten sich zwar, blieben aber weiterhin torlos gegen die bravourös kämpfenden Platzherren. Also blieb es beim 2:0 bis zum Schluss.

Dass sich trotz dieses Heimsiegs der Hohenwarter Vorsprung auf den Relegationsrang beziehungsweise den ersten Direktabstiegsplatz nicht vergrößerte - Distl nimmt's komplett unaufgeregt zur Kenntnis: "Wir müssen sowieso zunächst auf uns selbst schauen. Sollten wir aus den restlichen zwei Partien noch vier Punkte holen, sind wir gerettet - völlig egal, was die anderen machen. Und ich bin wir sicher, dass wir das schaffen. "

Roland Kaufmann