Eichstätt
Einzigartige Lieblingsstücke

Ariana Keßler zeigt in den Bummerlbräu-Fenstern individualisierte Textilarbeiten

07.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:48 Uhr
Ariana Keßler präsentiert derzeit in den Leergut-Schaufenstern des ehemaligen Bummerlbräu in der Pfahlstraße eine Auswahl ihrer Textil- und Schuhdesignarbeiten - und gibt mit einer neuen Fichtenholz-Jurastein-Arbeit "Verbunden" (Bild rechts) auch schon einen Ausblick auf ihre nächste große Ausstellung im Oktober in der ehemaligen Johanniskirche. −Foto: Chloupek

Eichstätt - Ein hartnäckiger Schokofleck auf dem T-Shirt?

Das ist für Ariana Keßler kein Ärgernis, sondern inspirierender Moment, aus dem heraus sie aus einem Kleidungsstück ein ganz besonderes Lieblingsstück kreiert. Die Eichstätter Künstlerin ist in der Region vor allem durch ihre Malereien und durch Skulpturen in Holz und Stein - vom bunten Baumstamm am Eichstätter Altmühlweg bis hin zur Gestaltung des Schimmelplatzes in Ingolstadt - bekannt. In den Schaufenstern des ehemaligen Bummerlbräu in der Pfahlstraße, die seit dem Umzug des Optikergeschäfts Haugg nach nebenan leerstehen, zeigt die Trägerin des Beilngrieser Kunstpreises 2019 nun in einer kleinen Auswahl ihre textile Seite - im Rahmen des städtischen Leergutprojekts.

Shirts, Jeans, Mäntel, aber auch gerne jede Art von Lederschuhen und immer wieder Hüte - die dann auch regelmäßig bei der Neuburger Hutschau für ein großes Hallo sorgen - individualisiert Keßler mit grafischen und fließenden Formen. Dabei lebt die hauptberufliche Künstlerin und promovierte Archäologin auch gerne ihr Faible für die Ornamentik des Art Deco aus. Jedes Stück ein Einzelstück - und mit großem Sinn fürs Praktische auch maschinenwaschbar und trocknerfest. Die ursprüngliche Idee dazu hat die heute 57-Jährige von ihrem Vater aus ihrer Kindheit mitgenommen: Er hatte der kleinen Ariana, wenn sie mit unwaschbaren Grasflecken nach Hause kam, die Flecken stets liebevoll übermalt. Und so ist es bis heute: Die individualisierten Textilien sind meist auch Lieblingsstücke ihrer jeweiligen Trägerinnen und Träger.

Den wenigen Platz in den Schaufenstern nutzt Keßler auch für einen kleinen Einblick in ihr sonstiges Schaffen: von Keramik- und Steinarbeiten bis eben hin zu markanten Holz-Stein-Skulpturen. Ihr neuestes Werk, "Verbunden", weist dabei schon voraus auf ihre nächste große Einzelausstellung in der ehemaligen Johanniskirche am Domplatz , die mit demselben Titel am 6. Oktober eröffnet werden wird.

chl