Roth
Eintrittskarte ins Unternehmertum

51 junge Handwerksmeister erhalten ihre Urkunden - Fachkräfte gesucht

17.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:30 Uhr
Ihre Meisterbriefe haben 51 junge Fachkräfte in der Rother Kulturfabrik entgegengenommen. −Foto: Schmitt

Roth (HK) Für Thomas Pirner war die Richtung klar, die 51 neue Meisterinnen und Meister aus den Landkreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Stadt Schwabach nun einschlagen könnten.

"Damit haben Sie die Eintrittskarte ins Unternehmertum gelöst", wandte sich der Handwerkskammer-Präsident unmittelbar an die jüngste Elite des Handwerks in Mittelfranken-Süd. 28 davon sind im Landkreis Roth zu Hause und 14 im Landkreis Weißenburg-Gunzenhause, 9 stammen aus Schwabach. Vier Frauen und 47 Männer repräsentieren 16 verschiedene Handwerksberufe.

Vor der Überreichung der Meisterbriefe zeichneten Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger und Thomas Pirner fünf junge Männer aus, die den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung erhalten haben. Der Maurer und Betonbauer Adrian Konopik aus Rohr, der Zimmerer Peter Ramsauer aus Allersberg, der Feinwerkmechaniker Sven Schlegel aus Wendelstein, der Kfz-Techniker Tom Hiemer aus Meckenhausen und der Schreiner Felix Schöfberger aus Pleinfeld haben bei der Meisterprüfung außerordentliche Leistungen erbracht.

In seiner Festrede hob Thomas Pirner die Herausforderungen hervor, denen das Handwerk in Zukunft gegenübersteht. "Digitalisierung und Fachkräftemangel fordern uns", erklärte der Kammerpräsident, sah den Meisternachwuchs dafür aber gut gerüstet. "Mit Ihren Ideen und Ihrem Innovationsgeist wird das Handwerk weiter Erfolg haben - und wir stehen dabei als Partner an ihrer Seite", sagte Pirner in Richtung der Meister.

Für den Rother Landrat Herbert Eckstein hat das Handwerk dann Zukunft, wenn seine Meister "ehrbare Persönlichkeiten bleiben, Qualität bieten und ihren Beruf mit Freude und Leidenschaft ausüben". Ferner betonte er die Bedeutung regionaler Betriebe bei der Ausbildung. "Wie Ihre Vorgänger werden Sie auch helfen, viele junge Menschen auf einen guten Weg zu bringen", war der SPD-Kommunalpolitiker überzeugt.

Robert Westphal, stellvertretender Landrat des Kreises Weißenburg-Gunzenhausen, vertrat die Auffassung, Handwerksmeister seien besonders wichtig für die Gesellschaft, "weil sie in Beruf und Ehrenamt Verantwortung übernehmen".
Ähnlich sah es der Schwabacher Oberbürgermeister Matthias Thürauf. "Junge Meister am Puls der Zeit bilden ein tolles Fundament für unsere Gesellschaft", sagte er und forderte die Meister auf, im Kampf um Fachkräfte jungen Lehrlingen die Hand zu reichen und mit einer modernen Ausbildung nicht nur ihre, sondern auch die Zukunft der Region zu sichern.

Hermann Grillenberger sah im Meisterbrief ein Qualitätssiegel für "beste Dienstleistung und Verbraucherschutz". Zugleich machte er seinen jungen Kolleginnen und Kollegen Mut in Sachen Unternehmensgründung. "Damit kann man weit mehr Geld verdienen als ein angestellter Akademiker", sagte Grillenberger, der die Meisterinnen und Meister aufforderte, als kreative Köpfe zu agieren. "Dann wird das Handwerk auch in Zukunft goldenen Boden haben", erklärte der Kreishandwerksmeister.

Robert Schmitt