Aus
Einsatz für die Fans: Petra Vogl

19.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:11 Uhr

Aus der Fanszene des ERC Ingolstadt ist Petra Vogl nicht mehr wegzudenken. Seit sie 1987 zum ersten Mal ein Heimspiel des ERC im Pantherkäfig besuchte, ist die 43-Jährige Sachbearbeiterin Anhängerin des Klubs.Mit dem Aufstieg der Panther in die DEL 2002 wurde Vogl eine von drei ehrenamtlichen Fanbeauftragten – heute ist sie immer noch in dieser Funktion für den Klub tätig.

Auf „zwei Stunden“ täglich schätzt sie ihren Zeitaufwand, der für verschiedene Aufgaben anfällt. Vogl ist Ansprechpartnerin für Fans, beantwortet Fragen, schlichtet Konflikte und organisiert Auswärtsfahrten und die legendären Sonderzüge. „Der ERC nimmt einen großen Teil meines Lebens ein“, sagt sie.

Bei jedem Heimspiel ist Vogl für die Anhänger da. „Auswärts auch immer, wenn es sich einrichten lässt.“ Mehr als vier oder fünf Saisonspiele verpasst Vogl eigentlich nie. So verrückt wie früher, als es auch mal zu zweit nach Hamburg ging, sei sie aber nicht mehr. Auf ihren Fahrten quer durch die Bundesrepublik hat Vogl viel erlebt: Blitzeis, Staus, Vollsperrungen auf der Autobahn. „Einmal sind wir auf der Fahrt nach Crimmitschau bei Bayreuth umgedreht, weil es so geschneit hat“, erzählt sie. Die schönsten Erlebnisse mit dem ERC seien neben den Sonderzügen die Fahrten zum Intercontinental-Cup nach Zvolen 2001 und dem Spengler Cup nach Davos 2008 gewesen. Dabei wäre nach einem schweren Autounfall 1998 beinahe alles vorbei gewesen. Rund 18 Monate war Vogl außer Gefecht. „Aber meine Freunde aus dem Eishockey haben mich wieder ins Stadion geschleift. Weil ich anfangs noch nicht lange stehen konnte, haben sie Bierkisten organisiert, auf denen ich sitzen konnte“, erinnert sie sich lächelnd. „Wenn ich die nicht gehabt hätte. . .“

Als Lieblingsspieler aus 27 Jahren als ERC-Fan nennt Vogl Clayton Young („Der Käpt’n schlechthin), Agostino Casale und Glen Goodall („Vorbildcharakter“), den sie vor zwei Jahren sogar in Kanada besuchte. „Heute sind kaum noch Identifikationsfiguren dabei“, bedauert sie. Die Fanszene des ERC habe sich im Laufe der Zeit ebenfalls verändert. So geben in der Kurve inzwischen die Ultras der „Gioventú“ den Ton an – die zu Vogls Ärger neben allem Engagement für den Klub auch schon mit Graffiti und gewalttätigen Auseinandersetzungen aufgefallen sind. Mit den neuen Multifunktionsarenen wird Vogl nicht warm: „Die Emotionen kommen nicht so rüber. Und es ist zu teuer geworden.“ Trotzdem hält sie ihrem ERC die Treue.