Neuburg
Einsätze vor und während der Versammlung

Feuerwehr rückt 2014 375-mal aus und berichtet von einigen lustigen und vielen traurigen Ereignissen

22.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Alarm kurz vor der Versammlung: Die Neuburger Feuerwehr rückte am Freitag gegen 17 Uhr aus. Eine Fischerhütte am Albenschüttweiher in den Donauauen südöstlich der Staustufe Bergheim war einem Brandstifter zum Opfer gefallen - der Schaden: rund 50 000 Euro. Ein Spaziergänger hatte das Feuer bemerkt. Bis zum Eintreffen der Wehren war die Hütte niedergebrannt. Ein technischer Defekt als Brandursache konnte ausgeschlossen werden. Hinweise erbittet die Polizei unter Telefon (0 84 31) 6 71 10. - Foto: privat/FFW

Neuburg (lfs) Die Feuerwehr Neuburg zog eine Bilanz des vergangenen Jahres. Kommandant Christian Braun berichtete, dass man mit 375 Einsätzen um 28 unter der Zahl des Vorjahres lag, aber trotzdem wieder die ganze Bandbreite des Könnens gefragt war.

Von technischen Hilfeleistungen angefangen, über Tierrettungen bis hin zu Klein-, Mittel- und Großbränden: Im Schnitt rückte man zu mehr als einem Einsatz pro Tag aus. Das neue Jahr 2014 war noch keine halbe Stunde alt, als die Alarmglocke das erste Mal erklang. Die diensthabenden Kameraden wurden zu einem Scheunenbrand nach Riedensheim gerufen, und nach einer Personenrettung aus der Donau und einem Totalschaden an einem Pkw wurde es etwas ruhiger – um 7 Uhr in der Früh konnte man sich endlich zur „Nachtruhe“ begeben.

Unter die Kategorie „dümmer als die Polizei erlaubt“ dürfte ein Einsatz auf dem Balkon eines Hochhauses fallen. Ein Bewohner hatte da einen Ton-Ofen aufgestellt und angeschürt, um seine dort abgestellten Pflanzen vor Frost zu schützen. Die weit sichtbare Brandglut und der dabei entstandene Rauch ließen zuerst auf Schlimmeres schließen, die Situation konnte dann aber doch sehr schnell entschärft werden. Einer „nicht bayerischen“ Mitbürgerin konnte die Wehr den Begriff „fensterln“ etwas näher bringen: Sie musste von außen durch das Fenster einer Toilette befreit werden, da sich die Türe nicht mehr öffnen lies. Doch bei den meisten Einsätzen gab es nichts zu lachen – im Gegenteil: Ende Mai stürzte ein Kleinflugzeug bei Egweil ab und drei junge Menschen verloren dabei ihr Leben. Bei einem Brand in den Neuburger Glaswerken lief bei Eintreffen der Einsatzfahrzeuge die glühende Glaslava bereits über drei Geschosse in der Produktionshalle nach allen Seiten aus.

Neben den Einsätzen kam aber auch die dafür notwendige Ausbildung nicht zu kurz. Etliche Kameraden bildeten sich bei Lehrgängen an den staatlichen Feuerwehrschulen in Würzburg, Regensburg und Geretsried weiter, um das theoretische und praktische Rüstzeug für kommende Aufgaben zu erlangen. Auch bei der Ausrüstung sieht es nicht schlecht aus. So wurden zum Beispiel Mitte 2014 die neuen Digitalfunkgeräte bestellt – und man hofft, dass die Neuburger Wehr und alle Stadtteilfeuerwehren bis Ende dieses Jahres auf die neuen Geräte umgerüstet sein werden.

Kassenwart Klaus Baranowski hatte ganze Arbeit geleistet, er wurde entlastet. Oberbürgermeister Gmehling würdigte in seinen sehr launig vorgetragenen Grußworten die hervorragende Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen der Stadt sowie die gute Jugendarbeit der Neuburger Feuerwehr. Feuerwehrreferent Hans Mayr betonte, dass der Stadtrat zu 100 Prozent hinter der Feuerwehr steht. Dann standen Ehrungen an. Und wen hätte es gewundert – schon ertönte wieder das Alarmsignal, und ein Trupp musste sich aufmachen, um nach dem Rechten zu sehen – eine Wohnungsöffnung stand an.