Einlagensicherung - Deutsche scheuen das Risiko bei der Geldanlage

05.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Viele deutsche Sparer meiden das Risiko wie der Teufel das Weihwasser. Kein Wunder: Bei deutschen Banken sind Festgeld und Co. eben auch besonders gut geschützt.

Viele deutsche Sparer meiden das Risiko wie der Teufel das Weihwasser. Kein Wunder: Bei deutschen Banken sind Festgeld und Co. eben auch besonders gut geschützt.

Jüngst sorgte eine Meldung in den Tagesthemen für Aufsehen: Die Verschuldung der europäischen Staaten ist nicht gestoppt, in zahlreichen Ländern wächst sie ungezügelt. Zu präsent sind noch die Bilder der Finanzkrise im Jahr 2008, als einige Banken Pleite gingen und tausende Kunden um ihre Einlagen bangen mussten. Um ein um sich greifendes Bankensterben zu verhindern, waren Milliardenbeträge nötig.

Staats- und Regierungschefs hatten umfangreiche Garantien für Banken und deren Kundschaft ausgesprochen. Ziel war es, die Bevölkerung zu Beruhigen und das Bankensystem zu stützen. Die Europäische Union beschloss, dass jede Bank in der EU pro Kunde 100.000 Euro garantieren muss. Außerdem wurde ein Rettungsschirm für Banken ins Leben gerufen, nationale Abwicklungsfonds gebildet und die Haftung der Einzelstaaten durch eine Gesamthaftung alle EU-Länder ersetzt.

Einlagensicherung auch jenseits von 100.000 Euro

Zunächst mögen all die Maßnahmen gut klingen, doch auf dem zweiten Blick wird deutlich: Guthaben, die jenseits der 100.000 Euro-Schwelle liegen, sind nach wie vor nicht gesetzlich geschützt und stehen im Falle einer Bankpleite zur Disposition. Sparer fragen sich also, wie sie sich schützen können. Eines vorweg: Ja, ein Schutz ist möglich. Wer Fest- oder Tagesgeld bei einer deutschen Bank bzw. bei einer deutschen Niederlassung einer ausländischen Bank anlegt, dem kommt der freiwillige Einlagensicherungsfonds deutscher Banken zu Gute. Der Sicherungsfonds garantiert Einlagen, die mehr als 100.000 Euro betragen.

Millionenbeträge sicher

Der freiwillige Einlagensicherungsfonds privater Banken schützt Festgeld, Sparbriefe und Konten bis zur Höhe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank. De facto sind das Millionenbeträge. Merkur- und Grenke Bank sichern Kundeneinlagen bis 13 bzw. 15 Millionen Euro ab, bei der Von Essen Bankgesellschaft sind es 39 Millionen und bei der Norisbank beachtliche 76 Millionen Euro. Die Comdirect und die Targobank sprengen mit 117 bzw. 262 Millionen Euro sogar die 100-Millionen-Euro-Grenze.

Zwölf Milliarden Euro garantiert
Die Großbanken wie die Deutsche Bank, Commerzbank oder Hypovereinsbank sind in puncto Einlagensicherung fast nicht zu übertreffen. Jene Bankhäuser garantieren sogar Milliardenbeiträge. Das Festgeld der Deutschen Bank ist bis knapp zwölf Milliarden Euro gesichert, Hypovereinsbank und Commerzbank sichern sechs Milliarden Euro ab.

Nicht nur die Privaten bieten solche Einlagensicherungen an. Auch öffentliche Geldhäuser wie Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie PSD Banken haben eigene Sicherungsverbünde. Sollte ein Institut ins Wanken kommen, haften die einzelnen Teilinstitute. Kundeneinlagen sind sogar ohne Limit gesichert.