Einkalkulierte Absage

Kommentar

13.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat es vergeigt, im TV-Duell mit Angela Merkel hat er keine entscheidenden Treffer setzen können. Der Verlauf der Sendung sowie die Gesprächsführung der Moderatoren haben es ihm nicht gerade leicht gemacht.

Lange wurde über Flüchtlinge und die Türkei geredet. Die Bildungs-, Familien- oder Steuerpolitik, die Rente und die Digitalisierung wurden, wenn überhaupt, nur angerissen. Schulz hatte so kaum eine Chance, seinen Wahlkampf-Schwerpunkt "soziale Gerechtigkeit" unterzubringen. Das hatte er wohl schon vor dem verbalen Klingenkreuzen geahnt. Er verlangte zwei TV-Konfrontationen. Doch Merkel ließ diese Forderung an sich abprallen. Und beklagte sich nach der Auseinandersetzung, dass das Thema Digitalisierung zu kurz gekommen sei. Eine Vorlage für Schulz, der sie nun per Brief zu einem zweiten Duell gefordert hat. Dass er sich abermals eine Absage eingehandelt hat, dürfte ihn nicht überrascht haben. Das hat er einkalkuliert.