Pfaffenhofen
Einigung auf Bunt

SPD, Freie Wähler, Grüne und ÖDP wollen ihr Bündnis weitere sechs Jahre fortsetzen

28.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:53 Uhr
Fortsetzung folgt: Am Freitagabend haben sich die vier beteiligten Parteien für die Fortführung der bunten Koalition entschieden. −Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Die bunte Koalition in Pfaffenhofen wird fortgesetzt: Alle vier beteiligten Parteien – SPD, Freie Wähler, Grüne und ÖDP – haben sich darauf geeinigt, ihr Bündnis im Stadtrat bis 2020 weiterzuführen.

Wie am Freitag bekannt wurde, wollen die bisherigen bunten Koalitionäre im Pfaffenhofener Stadtrat auch in den kommenden sechs Jahren zusammenzuarbeiten. Das ist das Ergebnis der jüngsten Sondierungsgespräche. Der Tenor: Die politische Arbeit des 2008 ins Leben gerufenen bunten Bündnisses habe Pfaffenhofen gut getan. Diese erfolgreiche Arbeit solle deshalb auch die nächsten sechs Jahre fortgesetzt werden. „Die Chemie stimmt und die Themen passen zusammen“, sagt SPD-Stratege Markus Käser über die Gespräche. Die Bunte handele pragmatisch, Parteitaktik trete in den Hintergrund.

Mit Spannung ist in den vergangenen Tagen die Entscheidung der Freien Wähler erwartet worden: Nun ist offiziell, dass sie sich wieder an der bunten Koalition beteiligen wollen. „Bunt bietet die Sammlung der besten Ideen für Pfaffenhofen“, erklärt dazu Freie-Wähler-Stadtrat Max Hechinger. „Die Freien Wähler sind dabei und wollen fortsetzen, was wir gemeinsam so erfolgreich begonnen haben.“ Und FW-Vizebürgermeister Albert Gürtner ergänzt: „Wir Freien Wähler wollen wie in den letzten sechs Jahren eine stabile politische, bunte Mehrheit, um Pfaffenhofen positiv voranbringen.“ Auch der andere Wackelkandidat ist mit im Boot: die ÖDP. Deren endgültige Entscheidung ist am späten Freitagnachmittag gefallen – nach einem Sondierungsgespräch mit der CSU. Die hatte bis zuletzt versucht, eine bürgerliche Gegenmehrheit zu organisieren. „Bunt hat die vergangenen sechs Jahre Pfaffenhofen gut getan“, sagt ÖDP-Spitzenkandidat Reinhard Haiplik zur Entscheidung. „Es gibt keinen Grund, Bewährtes aufzulösen.“

SPD, Freie Wähler, Grüne und ÖDP kommen insgesamt auf 19 von 30 Stimmen im Stadtrat. Damit hat der wiedergewählte SPD-Bürgermeister Thomas Herker erneut eine stabile Mehrheit im Rücken. Vorher kommt auf die vier Parteien aber noch viel Arbeit zu: Die jeweiligen Programminhalte sollen in einen gemeinsamen Fahrplan und Koalitionsvertrag bis 2020 gegossen werden. „Wir wollen auf jeden Fall wieder eine belastbare und überprüfbare Basis für unsere Arbeit der kommenden Wahlperiode haben“, sagt dazu Bürgermeister Herker. Ins gleiche Horn stößt sein Stellvertreter Gürtner: „Wir werden erarbeiten, was wir gemeinsam bis 2020 erreichen wollen.“ Am 1. Mai soll dann der neue Koalitionsvertrag unterschrieben werden.

Apropos Vizebürgermeister: Auch wenn bei den Bunten erst sachpolitische Themen, dann Posten diskutiert werden sollen (so die offizielle Sprachregelung der Parteispitzen), gilt es als sicher, dass der FW-Spitzenkandidat Gürtner auch künftig stellvertretender Bürgermeister sein wird. Den Posten des Dritten Bürgermeisters sollen Grüne und ÖDP als drittgrößte Fraktion im Bündnis bekommen. Während die Grünen als Nachfolger von Monika Schratt schon Roland Dörfler in Stellung gebracht haben, haben die ÖDP Anspruch für ihren „stimmgewaltigen“ Haiplik angemeldet. In dieser Frage scheinen die Fronten zwischen den designierten Partnern in einer Fraktionsgemeinschaft noch verhärtet .

In einer gemeinsamen Erklärung betonen die Parteispitzen, Bunt funktioniere, „weil wir demokratisch und auf Augenhöhe miteinander umgehen“. Das Bündnis vertrete zudem eine große Vielfalt von Lebensstilen und Ansichten in der Pfaffenhofener Gesellschaft. „Das Ergebnis der Wahl weist ganz deutlich darauf hin, dass die Bürger zufrieden mit den vergangenen sechs Jahren sind“, sagt Bürgermeister Herker. Das unterstreichen auch die Grünen-Stadträte Roland Dörfler und Angelika Furtmayr: „Es war ein klarer Auftrag des Bürgers.“ Und sogar Richard Fischer, der erstmals für die ÖDP in den Stadtrat eingezogen ist und als sehr wertkonservativ gilt, steht dem bunten Bündnis aufgeschlossen gegenüber: „Ich hoffe, dass wir auf Augenhöhe gut zusammenarbeiten können.“