Ingolstadt
Einfluss des Menschen sehr begrenzt

Feinstaub und Stickstoffdioxid: Grenzwerte werden nicht überschritten

02.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr
Derzeit sind Teile der Ringstraße gesperrt. Die Folge: Stau. −Foto: Sawatzki

Ingolstadt (DK) Die im Jahresmittel gültigen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid werden weder am Sternenhaus an der Ecke Gaimersheimer/Richard-Wagner-Straße noch am geplanten Kindergarten am Gerolfinger Kreisel überschritten. Dies haben Berechnungen des Landesamtes für Umwelt ergeben, so Umweltreferent Rupert Ebner.

An beiden Stellen lägen die Werte sogar weit darunter. Wegen der Verkehrsbelastung war in der Dezembersitzung im Stadtrat eine Überprüfung angeregt worden.

Wie Ebner gestern vor der Presse erklärte, werden solche Schadstoffbelastungen in der Luft nach komplizierten Formeln berechnet, wenn diese die Grenzwerte deutlich über- oder unterschreiten. Das Landesamt messe nur, wenn Konzentrationen im unmittelbaren Bereich der Grenzwerte liegen. Laut Ebner wurde der seit Anfang 2010 geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid in Ingolstadt bisher noch nicht überschritten.

Beim Feinstaub gibt es zwei Grenzwerte. Der Jahresmittel-Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter gilt seit Anfang 2015. Die Belastung in Ingolstadt lag im vergangenen Jahr bei 14 Mikrogramm. Der seit 2005 geltende Tagesmittel-Grenzwert von 50 Mikrogramm darf nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden, was abgesehen vom Jahr 2006 (37 Fälle) bislang auch gelungen ist. Wie Ebner weiter erklärte, seien die klimatischen Verhältnisse in Ingolstadt sehr günstig. Es gibt eine Messstelle an der Rechbergstraße. Feinstaub sei laut Ebner zu einem wesentlich geringeren Anteil als bisher angenommen auf menschliche Einflüsse zurückzuführen. Auch habe der Verkehr nur einen vergleichsweise geringen Einfluss. "Das bedeutet, dass Tagesgrenzwertüberschreitungen der Feinstaubkonzentration nur selten durch verkehrsbeschränkende Maßnahmen vermieden werden können", so Ebner.

In erster Linie seien Schwankungen und Spitzenwerte durch die Meteorologie verursacht. Die Feinstaubbelastung in Süd- und Mitteleuropa sei viel höher als in Nordeuropa. "Unsere Einflussmöglichkeiten auf die Feinstaubbelastung, insbesondere die Überschreitung der Tagesgrenzwerte, sind äußerst begrenzt", betonte Ebner. Es werde nicht möglich sein, durch Richtlinien und Gesetze eine einheitliche Luftqualität in Europa zu schaffen.