Einfach nur unverschämt

29.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:27 Uhr

Zum Artikel "Fraktion schlägt Kleine vor" (DK vom 18./19. April) zu einem möglichen Amt der Bürgermeisterin für Petra Kleine und dem Leserbrief dazu von Rainald Räthke: Mich hat der Leserbrief sehr geärgert, weil er sich wie eine persönliche Diffamierung Petra Kleines liest, die sich im Alleingang etwas "veredeln lassen will".

Noch dazu wird das Amt des 2. Bürgermeisters lächerlich gemacht und als "goldener Handschlag" bezeichnet, für das keine fundierte Ausbildung erforderlich sei.

Wenn man die Grünen kennt, weiß man, wie sehr sie um beste Lösungen ringen. Die Auseinandersetzungen bezüglich der Aufstellung als Kandidatin für das OB-Amt und jetzt für das 2. oder 3. Bürgermeisteramt wurden intensiv geführt und letztlich setzten die Grünen mit großer Mehrheit ihr Vertrauen in Kleine.

Ebenso wird der neu gewählte Stadtrat um die beste Besetzung für die Bürgermeisterämter ringen, sorgfältig die Eignungen der Kandidaten abwägen und letztlich seine Wahl treffen. Dies geschieht in der neuen Legislaturperiode mit Sicherheit unter weitaus größeren Anstrengungen durch die neuen Mehrheitsverhältnisse, als die Jahrzehnte davor.

Zur vermeintlich fehlenden Ausbildung: Im entsprechenden Gesetz ist ausdrücklich vorgesehen, dass der Stadtrat respektive die Bürgermeisterämter aus der Bürgerschaft besetzt werden sollen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Vielfalt der Gesellschaft abgebildet wird und eben nicht lauter Akademiker und Beamte die politischen Interessen der Wähler vertreten sollen. Diese vorbildlichen demokratischen Prozesse und Grundpfeiler in Frage zu stellen beziehungsweise auszublenden und im Gegenteil den Anschein zu erwecken, dass Kleine sich im Alleingang zur Bürgermeisterin macht, spiegelt ein seltsames Demokratieverständnis wider.

Petra Kleine habe ich persönlich immer als engagierte, aufrechte Kämpferin für den grünen Gedanken erlebt, die außerdem stets ein offenes Ohr für mich hatte, wenn ich mit einem Anliegen auf sie zugekommen bin. Sie ist eine sehr kluge, erfahrene Politikerin mit einem ausgleichenden Wesen, die dem politischen Geschehen in Ingolstadt einfach guttut.

Mit ihrer jahrzehntelangen politischen Erfahrung innerhalb und außerhalb des Stadtrates hat sie sich ein hohes Ansehen über alle Parteigrenzen hinweg erworben. Einen Menschen in oben aufgeführter Weise persönlich anzugreifen, ist einfach nur unverschämt.
Dagmar Danninger
Ingolstadt