Zum Bericht "und dann war da noch? ein zeitloser Glaube" (HK vom Samstag, 8. Juni 2019):
Als ich den Artikel gelesen habe, musste und konnte ich schmunzeln, weil ich Humor habe und durchaus gerne lache. Auch bei schwierigen Themen oder Problemen achte ich darauf, nicht gleich in eine Krise zu stürzen. Ich selbst bin von Kind an kirchlich sozialisiert, bin in der evangelischen Kirchengemeinde in Hilpoltstein ehrenamtlich tätig. Daneben verbringe ich aber auch sehr viel Zeit in Aktivitäten außerhalb der Kirche, denn die Welt bietet ja wirklich (auch sonntags) viele andere schöne und wertvolle Orte und Dinge an.
Ich wundere mich, warum die Kirche oft in besonderer Weise auf den Rückgang ihrer Mitglieder angesprochen wird. Dass Vereine Probleme mit dem Nachwuchs haben, dass es nicht einfach ist, Menschen für politische Aktivitäten und Ämter zu gewinnen, dass es für das Ehrenamt an sich immer schwieriger wird, Freiwillige zu finden - wie lässt sich das erklären? Hat das auch mit dem Zeitgeist zu tun? Wo hängen oder stehen da die Uhren?
Ich bin sehr froh, dass wir seit bald 75 Jahren keinen Krieg mehr in unserem Land haben - aber es gab durchaus kritische Zeiten zwischendurch. In diesen Zeiten füllten sich die Kirchen mit Menschen. Warum? Vielleicht weil, wie auch in der Kirchengemeinde Hilpoltstein, viele Menschen kostenlos tätig sind, wenn andere Sorgen haben, Trost suchen, Tod und Trauer erleben und Einsamkeit erfahren. Besonders bei schwierigen Ereignissen ist "Kirche" da und wird aufgesucht, aber auch mit sehr vielen anderen Aktivitäten, bei denen fröhlich gefeiert und gelacht wird - in fast allen Altersklassen.
Ich möchte den Schreiber des Artikels gerne einladen, die evangelische Kirchengemeinde Hilpoltstein kennen zu lernen - bitte melden Sie sich gerne bei mir, Telefon (09174) 970760. Ich denke, dass daraus - unabhängig von den rückgängigen Mitgliederzahlen - ein interessanter Artikel für die Leser Ihrer Zeitung entstehen könnte.
Abschließend noch zu unserer Turmuhr: Sie ist einfach nur defekt und muss repariert werden. Ich hoffe humorvoll schmunzelnd, dass niemand, dem lediglich seine Armbanduhr kaputt geht, gleich in tiefe, grundlegende Angst und Sorgen fällt - diese verbreitet sich meines Erachtens eh viel zu viel in unserem Land,.
Thomas Neubert,
Hilpoltstein
