Lindach
Einer schafft die Traumnote 1,0

26 "Staatlich geprüfte Wirtschafter für Landbau" nach erfolgreicher Ausbildung verabschiedet

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Die neuen "Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau" mit Josef Konrad (von rechts), Martin Wolf und Hubert Bittlmayer. - Foto: Gruber

Lindach (eg) 26 junge Landwirte, darunter zwei junge Frauen, hatten ihre drei Semester dauernde Ausbildung an der Dr.-Eisenmann-Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen erfolgreich beendet und wurden am Montag nach einem beeindruckenden ökumenischen Gottesdienst im Gasthaus Kreitmayr in Lindach verabschiedet.

Die jungen Landwirte aus der Region dürfen nun den Titel "Staatlich geprüfter Wirtschafter für Landbau" führen.

Drei von ihnen wurden als Jahrgangsbeste mit Preisen ausgezeichnet: Maximilian Gottschall aus Ludwigsmoos, der die Traumnote 1,0 erzielt hatte, Katharina Maier aus Eschelbach (1,42) und Tobias Pabst aus Vierkirchen (1,57). Als Ehrengäste konnte Schulleiter Josef Konrad unter anderem Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Landrat Martin Wolf sowie Vertreter landwirtschaftlicher Verbände begrüßen.

"Leicht ist es momentan nicht in der Landwirtschaft", meinte Josef Konrad in seiner Ansprache. Es gebe viel "Kritik an bewährten Produktionsmethoden im Pflanzenbau und klassischen Formen der Tierhaltung, ein großer Kapitaleinsatz in moderne Technik und neue Gebäude" sei nötig, die Essgewohnheiten der Verbraucher hätten sich geändert und die Globalisierung wirke sich auch auf die Agrarmärkte aus. "Unternehmerische Weitsicht, klare Vorstellungen über die Zukunft des Betriebes und verantwortungsvolle Wachstumsstrategien sind die Grundlage von erfolgversprechenden Entscheidungen", betonte Konrad. Die Jungunternehmer müssten bereit sein "zur Übernahme von Verantwortung und offen für Gespräche mit den Verbrauchern". Konrad wünschte den Absolventen "alles Gute, Glück und mit Gottes reichem Segen viel Erfolg".

Landrat Martin Wolf verwies auch auf die Veränderungen in der Gesellschaft und die abnehmenden Flächen für die Landwirtschaft; im Landkreis seien noch 50 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt, doch Bauflächen würden immer mehr gesucht. Die Landwirte seien selbstständig - "Das ist ein Vorteil" - und sie seien Experten für Landwirtschaft und Ernährung sowie im Umgang mit der Natur, während die öffentliche Meinung oft "von Stimmungen getragen ist, die nicht sachlich begründet sind".

Glückwünsche gab's auch vom Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Manfred König, vom 1. Vorsitzenden des Hallertauer Hopfenpflanzerverbands, Adolf Schapfl, und von Hubert Kistler, dem 1. Vorsitzenden des Verbands für landwirtschaftliche Fortbildung. "Sie dürfen stolz sein auf ihre Leistung", sagte Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer zu Beginn seines Festvortrags, "Sie haben bewiesen, dass Sie leistungsbereit und fähig sind." Er verglich die Anforderungen im Beruf des Landwirts mit dem Packen eines Rucksacks für eine Wanderung: Man müsse auf alles Mögliche gefasst und Änderungen gewachsen sein. Auch er ging ausführlich auf die Veränderungen in der Gesellschaft ein, die gerade an die Landwirte immer höhere Anforderungen stellten. Im Landwirtschaftsministerium setze man auf "Bildung, Forschung, Wissen und Praxis"; Bildung sei der innere Kern und brauche Zeit. Er appellierte auch an die jungen Landwirte, sich in Berufsverbänden und ihren Gemeinden zu engagieren: "Wenn in einem Gemeinderat kein Landwirt sitzt, wird über Landwirtschaft anders geredet." Und "Wissen, Können und Wollen macht einen guten Unternehmer aus", gab er den Jungen Leuten mit auf ihren Lebensweg. Mit einem Präsentkorb bedankten sich Josef Konrad und die Semestersprecher beim Referenten und auch noch bei den Lehrkräften nach einem Rückblick auf die vergangenen eineinhalb Jahre. Dann wurden die Zeugnisse verteilt, wobei Josef Schöfbeck, einer der Lehrer, für jeden ein paar humorvolle Bemerkungen hatte. Zeugnisse gab's auch noch für die Studierenden des 1. Semesters Landwirtschaft und des 1. Semesters Hauswirtschaft, bevor man noch beim Mittagessen Zeit für Gespräche hatte.