Pfaffenhofen
Einer der jüngsten LBV-Vorstände Bayerns

19.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:33 Uhr

Der neu gewählte Vorstand der LBV-Kreisgruppe Pfaffenhofen: Christian Rachl (vorne, von links), Hannes Fischer, Kai Lemke, Christian Huber sowie Alfred Raths (hinten, von links), Susi Raths, Hans-Joachim Leppelsack, Elke Leppelsack, Angela Grau, Siegfried Plank. Damit stellt sich eine der jüngsten Führungsriegen aller LBV-Kreisgruppe in Bayern vor. - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Nur eine Veränderung brachten die Neuwahlen bei der Kreisgruppe des Landesbund für Vogelschutz. Anton Schrimpf stellte nach langjähriger Tätigkeit sein Amt als Schriftführer zur Verfügung und erhielt Worte des Dankes und ein persönliches Geschenk.

Die Wahl des Kreisgruppenvorstandes verlief bei der Jahreshauptversammlung sehr harmonisch und alle Kandidaten wurden mit großer Stimmenmehrheit gewählt. Professor Dr. Hans-Joachim Leppelsack und Alfred Raths wurden als Erster und Zweiter Vorsitzender im Amt bestätigt. Zu Schriftführer und Kassiererin wurden Christian Huber und Susi Raths gewählt. Dr. Elke Leppelsack wurde als Jugendreferentin bestätigt. Angela Grau, Siegfried Plank und Christian Rachl wurden als Beisitzer gewählt. Delegierte sind Kai Lemke und Hannes Fischer.
 

Hans-Joachim Leppelsack stellte fest, dass die Kreisgruppe Pfaffenhofen wohl einen der jüngsten Vorstände im gesamten Verband besitzt. Dabei ist hervorzuheben, dass drei langjährige Mitglieder der Fledermausjugendgruppe inzwischen mit Begeisterung an der Konzeptplanung- und Umsetzung der LBV-Kreisgruppe teilnehmen.

Im Jahresrückblick berichtete Siegfried Plank über das Artenhilfsprogramm Brachvogel. Der Einsatz von Elektrozäunen zum Schutz der Gelege im Paartal bei Freinhausen war sehr erfolgreich. In diesem Jahr wurden sieben Jungtiere flügge. Langjährige Erfahrungen von Brachvogelschützern hätten als durchschnittliches Ergebnis insgesamt 2,5 flügge Jungtiere erwarten lassen.

Das Artenhilfsprogramm Heidelerche wird seit diesem Jahr durch eine großzügige Finanzierung der Regierung Oberbayern gefördert. Leppelsack berichtete, dass die Aufhebung der Flächenstilllegung und die damit verbundene Zerstörung mehrerer Brutflächen im Kerngebiet der Verbreitung um Eichelberg und Parleiten keine wesentlichen Rückgänge zur Folge hatte. Ganz anders die Situation in den Streuvorkommen am Westrand des Feilenforstes: Dort sind einige Brutreviere dieser seltenen Vogelart verschwunden.

Das Artenhilfsprogramm Trauer- und Halsbandschnäpper war im letzten Jahr erfolgreicher als in allen vorherigen Jahren. Christian Huber berichtete, dass von 51 speziellen Nistkästen im nördlichen Feilenforst 32 von diesen seltenen Schnäpperarten bewohnt waren. Das Monitoring der Lerchenfenster durch Christian Rachl zeigte einen positiven Einfluss dieser Pflegemaßnahme der Landwirte auf das Vorkommen der Feldvögel.

Hannes Fischer berichtete über das diesjährige Monitoring der häufigen Brutvogelarten. Der Schutz der seltenen Amphibienarten wird von Angela Grau betreut. Insbesondere die Entwicklung der Bestände von Kreuz- und Wechselkröte sowie der Gelbbauchunke ist durch ihre Kooperation mit mehreren Kiesgrubenbesitzern ausgesprochen positiv verlaufen. Die in Bayern unmittelbar vom Aussterben bedrohte Wechselkröte (Rote Liste 1) konnte nach einer Rettung von Laich aus austrocknenden Pfützen in mehr als 1600 Exemplaren in die Natur entlassen werden.

Nur das Storchenjahr 2010 war eine große Enttäuschung. Erstmalig sollten in diesem Jahr die Horstjungen beringt werden. Feuerwehr und Beringer aus Donauwörth standen bereit. Sie konnten aber nur den Tod von vier Nestjungen in Pfaffenhofen und drei Nestjungen in Pörnbach feststellen. Im Horst in Geisenfeld fand in diesem Jahr keine Brut statt.

Doris Lundgreen und Elke Leppelsack berichteten über die vielfältige und erfolgreiche Arbeit der Kinder- und Jugendgruppen des LBV im Landkreis. Auch in diesem Jahr führte die Kreifgruppe ein Förderprojekt des bayerischen Umweltbildungsfonds durch.