Manching (hl) Wegen eines technischen Problems ist im Vormonat die übliche Wetter-Rückschau im DK entfallen. An dieser Stelle bietet sich also nun Gelegenheit, gleich auf zwei Monate zurückzublicken und damit praktisch auch die Hauptphase des gesamten Winters 2008/09 zu betrachten.
Und dieser Winter ist seinem Namen nach zwei weniger grimmigen Vorgängern endlich wieder gerecht geworden. Insgesamt zählt er nach den Auswertungen der WTD-Wetterwarte am Manchinger Flugplatz zu den kältesten Wintern der vergangenen 15 Jahre; nur 2005/06 war es in diesem Zeitraum noch etwas kälter. Wird nur der Januar betrachtet, so war er wegen der eisigen ersten Monatshälfte sogar einer der kältesten der vergangenen 30 Jahre. Nur 1987 war es – mit Blick auf diese lange Spanne – im ersten Monat des Jahres in der Region noch kälter.
Im gesamten Winter, der aus meteorologischer Sicht bereits mit dem Februar abgeschlossen ist, fielen am Flugplatz 110 Liter Miederschlag pro Quadratmeter. Das entspricht ziemlich genau dem Langzeitmittel (118 Liter). Auch die Zahl der Tage mit messbarem Niederschlag (mindestens 0,1 Liter pro Quadratmeter) lag mit 39 (Mittelwert: 41,9) praktisch im Soll.
Das Temperaturmittel betrug über die drei Wintermonate minus 1,2 Grad (Mittelwert: minus 1,1). Das absolute Temperaturminimum wurde in der Nacht zum 10. Januar mit minus 17,4 Grad gemessen; absolutes Maximum waren 13,3 Grad am 7. Dezember. Die Zahl der Frosttage (zeitweise unter null Grad) betrug über die drei Wintermonate 68 (Langzeitwert: 68,8), die Zahl der Eistage (ganztägig unter null) 27 und damit exakt soviel, wie die Statistik erwarten lässt.
Der Januar war heuer wegen seiner ersten Hälfte also besonders winterlich, aber nicht rekordverdächtig, wie die WTD-"Wetterfrösche" anmerken. So lag die Zahl der Eistage (jetzt 15, Schnitt der Vorjahre: 11,7) 2002 sogar noch höher. Das absolute Minimum (jetzt die schon oben wähnten minus 17,4 Grad) hatte zuletzt im Jahr 2000 noch tiefer gelegen. Der Temperaturmittelwert lag mit minus 4,1 Grad aber deutlich unter dem Schnitt der Vorjahre (minus 2,2 Grad).
Über den gesamten Januar fielen am Flugplatz 28,8 Liter Niederschlag, was gut zehn Liter unter dem Soll bedeutete. Wetterexperten hatten deshalb Ende des Monats noch von einem zu trockenen Winter gesprochen. Diese Feststellung musste dann im Februar aber wegen überdurchschnittlicher Niederschläge wieder revidiert werden.
So kamen im zweiten Monat des Jahres an der Manchinger Messstelle 40,9 Liter auf den Quadratmeter – 33 Liter wären statistisch zu erwarten gewesen. Auch die Zahl der Niederschlagstage lag mit 15 über den Erwartungen (12,7 Tage im Langzeitmittel).
Temperaturmäßig war der Februar nicht ganz so "schlimm": Er brachte es auf einen Mittelwert von exakt null Grad. Im Mittel der Vergleichsjahre kommt der letzte Wintermonat bei uns auf minus 0,6 Grad. Der Tiefstwert wurde mit minus 13,8 Grad in der Nacht zum 18., der Höchstwert mit 10,8 Grad am 28. Februar gemessen, als ein kurzes Zwischenhoch übers Land zog.
