Oberdolling
"Einer, der geholfen hat, wenn es nötig war"

Der Oberdollinger Unternehmer Martin Amberger senior ist am Mittwoch einen Tag vor seinem 81. Geburtstag gestorben

28.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:32 Uhr
Der Unternehmer Martin Amberger senior aus Oberdolling ist am Mittwoch gestorben. −Foto: privat

Oberdolling (DK) Trauer in der Gemeinde Oberdolling: Der auch über die Region hinaus bekannte Unternehmer Martin Amberger senior ist am Mittwoch einen Tag vor seinem 81. Geburtstag in seinem Heimatort gestorben.

Martin Amberger junior, einer seiner Söhne, und Bürgermeister Josef Lohr würdigten den Gründer des Dolli-Werks Amberger. Die herausragendste Eigenschaft seines Vaters sei gewesen, dass er "seiner Zeit immer ein gutes Stück voraus" gewesen sei, so Martin Amberger junior gegenüber unserer Zeitung. Der Verstorbene sei ein typischer Familienunternehmer gewesen, der das Unternehmertum in allen Facetten erlebt habe - "in guten und in schlechten Zeiten".

Martin Amberger senior, der Bankkaufmann gelernt hatte, hatte die Amberger-Werke im Jahr 1957 gegründet und das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller von frischen Kartoffelerzeugnissen entwickelt. Als im Jahr 2014 die Familie Amberger 60 Prozent ihrer Anteile am Dolli-Werk an den niederländischen Aviko-Konzern verkaufte (später übernahm Aviko die Amberger-Werke komplett, inzwischen ist der Standort geschlossen), war Martin Amberger senior längst mnicht mehr im Unternehmen.

"Unser Vater hat 1998, an seinem 60. Geburtstag, sein Büro geräumt und die unternehmerische Verantwortung an die nächste Generation weitergegeben", so Martin Amberger junior, der gleichzeitig auf eine weitere Tugend des Verstorbenen hinweist. Obwohl dieser stets viel Zeit in das Geschäft investiert habe, habe die Familie immer Vorrang genossen. "Erst kam für ihn die Familie, dann kam nichts, dann wieder nichts und dann wieder nichts - und erst dann kam das Geschäft", fasst Martin Amberger junior zusammen und bringt es auf den einfachen Nenner: "Wenn wir Kinder ihn gebraucht haben, war er da. " Daneben habe er auch noch viele soziale und christliche Projekte unterstützt - stets im Stillen und ohne es an die große Glocke zu hängen.

Zusätzlich zu seinen unternehmerischen Aufgaben hat sich Martin Amberger senior auch kommunalpolitisch engagiert. So war er von 1966 bis 1972 Mitglied des Oberdollinger Gemeinderats. An diese Episode kann sich der heutige Oberdollinger Bürgermeister Josef Lohr zwar nicht erinnern, aber er habe Amberger als jemand kennengelernt, der "alles, was er gemacht hat, mit mehr als 100 Prozent gemacht hat". Der "zweifellos geschickte Geschäftsmann" habe "die Gemeinde mitgeprägt", so Lohr. Aber auch der Bürgermeister hebt besonders das soziale Engagement des Verstorbenen hervor: "Er war einer, der geholfen hat, wenn es nötig war. "